Georges Bregy übt Kritik an der Führung der Young Boys

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Nach Rahmen-AusYB-Legende wettert: «Sportliche Führung hat hier ganz klar versagt»

Patrick Rahmen ist nicht mehr Cheftrainer bei den Young Boys. YB-Legende Georges Bregy ordnet die Krise ein.

Patrick Rahmen ist nicht mehr YB-Trainer.
YB-Legende Georges Bregy spricht über die Lage.
Die Young Boys stecken im Tabellenkeller fest.
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Patrick Rahmen ist nicht mehr YB-Trainer.

IMAGO/Steinsiek.ch

Darum gehts

  • Bei den Berner Young Boys ist Patrick Rahmen nicht mehr Cheftrainer.

  • Der Verein steckt aktuell in einer Krise.

  • YB-Legende Georges Bregy spricht über die aktuellen Geschehnisse.

Patrick Rahmen wurde bei den Young Boys entlassen. Auf den 55-Jährigen folgt interimistisch Joël Magnin. Wir sprechen mit YB-Legende Georges Bregy über...

... den öffentlichen Druck auf den Verein

«Der öffentliche Druck auf die Young Boys ist immer gross, vor allem wenn der Erfolg ausbleibt. Bei Bern war man sehr zuversichtlich, dass man eine gute Saison zeigen wird und man den richtigen Trainer geholt hat. Danach ist der Start misslungen, was eine grosse Unruhe in den Verein gebracht hat. Mit dem hat man so nicht gerechnet.»

War es richtig Patrick Rahmen zu entlassen?

... die Entlassung von Patrick Rahmen

«Ich kenne die internen Beweggründe natürlich nicht. Für mich ist es schon auch speziell, dass man Rahmen das Vertrauen bereits entzogen hat.»

... die Zusammenstellung der Mannschaft

«Für mich ist die Mannschaft von YB nicht optimal zusammen gestellt. Es herrscht keine Harmonie in der Mannschaft, man hat keine richtigen Leader und ein Spielmacher, der die Partie und das Tempo kontrolliert, fehlt ebenfalls. Die sportliche Abteilung um Steve von Bergen und Christoph Spycher müssen sich schon fragen, ob da alles richtig gemacht wurde. Wer wie viel Anteil daran hatte, ist schwer zu sagen.»

Steve von Bergen, Christoph Spycher und Stéphane Chapuisat stehen in der Kritik. (v.l.n.r.)

Steve von Bergen, Christoph Spycher und Stéphane Chapuisat stehen in der Kritik. (v.l.n.r.)

Claudio De Capitani/freshfocus

«Es ist richtig, dass man viele junge Spieler holt. Es ist aber der falsche Ansatz, wenn man diese nur engagiert, um sie dann möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Man darf die arrivierten Spieler nicht vergessen, die auch einmal Akzente setzen. Aktuell können das die Jungen nicht und das ist für mich das Hauptproblem. Die sportliche Führung hat hier ganz klar versagt und diesen Vorwurf müssen sie sich auch gefallen lassen.»

... den Vergleich zum FC Basel

«YB hatte früher auch Spieler wie Hoarau, Sulejmani und viele andere verdiente Spieler zurückgeholt und integriert. Das ist das, was wichtig ist. Man braucht ein Gerüst in der Mannschaft. Dieses Gerüst ist momentan sehr instabil.»

«Bei Basel ist das jetzt jüngst drei-, viermal aufgegangen. Aber das klappt nicht immer und das wird dann zu einem Problem. Ich bin noch kritisch, ob YB aktuell die Wende gelingen wird.»

... die Wicky-Entlassung

«Im letzten Jahr bei Raphaël Wicky war es dieselbe Situation. Man hatte zu viele Ballverluste und keinen richtigen Spielaufbau, weswegen Wicky entlassen wurde. Es war da also schon aufgefallen, wo Mängel bestehen. Diese wurden nicht behoben, Bern wurde aber trotzdem Meister. Vielleicht wurde man davon auch etwas geblendet.»

Raphaël Wicky wurde in einer ähnlichen Situation wie Rahmen entlassen.

Raphaël Wicky wurde in einer ähnlichen Situation wie Rahmen entlassen.

Claudio De Capitani/freshfocus

... wie es jetzt weiter geht

«Durch die jetzige Situation wird ersichtlich, dass nicht mit dem schlechten Start gerechnet wurde. Dass Joël Magnin übernimmt, ist eigentlich die logische Folge, da er Bern im letzten Jahr schon zum Titel geführt hat. Er weiss, wie er die Spieler motivieren kann.

Die Spieler müssen allerdings auch über die Bücher, was sie alles ändern müssen. Der Trainer ist in einer Mannschaft halt immer das schwächste Glied. Aber er kann auch nur mit dem arbeiten, was er hat.»

... die grösste Gefahr für YB

«Man darf die Lage bei Bern nicht unterschätzen. Der FC Zürich kann ein Lied davon singen. Es wurde zu lange gesagt, dass man nicht absteigt und dass man das Potenzial hat. Am Ende ist es trotzdem geschehen. Je länger man im Tabellenkeller ist, desto mehr verlieren die Spieler das Vertrauen und hadern mit sich selbst. Umso wichtiger ist es für die Young Boys, dass man so schnell wie möglich wieder drei Punkte einfährt.»

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