Nach Sex im Doggy-Style schläfst du (vielleicht) besser

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Britische StudieNach Sex im Doggy-Style schläfst du (vielleicht) besser

Sich vor dem Schlafengehen im Bett nochmals ordentlich auspowern – das soll laut einer Studie den Schlaf verbessern. Zumindest in gewissen Stellungen. Laut Studie gilt: Doggy ja, 69 lieber nicht. Für den Experten ist dieses Ergebnis Quatsch.

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Darum gehts

  • Eine Studie von The Dozy Owl zeigt, dass Sex den Schlaf beeinflusst.

  • 1652 Teilnehmer haben nach dem Sex in einer bestimmten Stellung einen Schlafmonitor getragen.

  • Für die Studie wurden die 25 beliebtesten Sexstellungen ausprobiert.

  • Die Doggy-Stellung soll den REM-Schlaf um 43 Prozent verbessern.

  • Der Schlafmedizin-Experte zweifelt das Ergebnis an.

Lieber Guten-Morgen-Sex oder Gute-Nacht-Sex – eine ewige Diskussion. Obwohl laut Experten Morgensex besser sein soll, um fit und voller Energie in den Tag zu starten, setzen viele Paare weiterhin auf Abendsex. So hat man sich ausgepowert und fällt schneller und vor allem friedlicher in den Schlaf, denken viele. Vor allem, wenn man die richtige Stellung wählt: Gemäss einer Studie des britischen Schlaf-Blogs The Dozy Owl sollen gewisse Positionen nämlich den Schlaf beeinflussen. Um das herauszufinden, wurden 1652 Frauen und Männer ausgesucht, die drei Monate lang jedes Mal nach dem Sex einen Schlafmonitor trugen, der ihren REM-Schlaf gemessen hat.

Die Studie zeigt: Männer haben nach dem Sex grundsätzlich einen besseren Schlaf als Frauen. Laut Alex Ion, Experte von The Dozy Owl, liege das an der geschlechtsspezifischen Wirkung von Sex: «Frauen werden während des Akts geistig mehr stimuliert als Männer, die wiederum eher körperlich stimuliert werden.» Frauen seien daher nach dem Sex eher wach, während Männer nach der Ejakulation normalerweise schnell müde sind.

Doch es gibt Positionen, die sowohl Frauen wie auch Männer friedlich schlummern lassen. Normalerweise beträgt der Anteil REM-Schlaf an unserem gesamten Schlaf 23 Prozent. Nach Sex in der beliebten Doggy-Stellung steigt der Anteil dieser besonders wichtigen Schlafphase um 43 Prozent an. Den zweiten und dritten Platz belegen die Lotus- und die Phönix-Stellung mit 39 respektive 35 Prozent.

Die Lotus-Stellung rangiert bei beiden Geschlechtern auf Platz 2. In dieser Position liegt die Frau zu Beginn auf dem Rücken und winkelt die Beine an. Danach überkreuzt sie diese, so fest sie kann, worauf der Mann von vorne in sie eindringt. Interessant: Obwohl die Frau bei dieser Stellung den anstrengenderen Part übernimmt, ist sie danach weniger müde als der Partner.

Die schlafförderndste Stellung für die Frau heisst «Caboose» (deutsch: Kombüse). Der REM-Anteil steigt nach «Caboose-Sex», wo er mit leicht angewinkelten und gespreizten Beinen hinter ihr sitzt oder liegt, auf 33 Prozent an. Bei den Männern liegt die sogenannte Cowgirl-Stellung vorne. Auf 32 Prozent vergrössert sich deren REM-Anteil, wenn die Frau beim Sex oben sitzt.

Vor dem Schlafengehen ist 69 keine gute Idee

Wer einen ruhigen Schlaf haben möchte, sollte auf andere beliebte Stellungen verzichten, wie die Studie zeigt. Bei der Schenkelklammer kann die Frau, obwohl sie unten liegt, die Bewegungen des Partners dirigieren, indem sie mit angewinkeltem Bein den Takt angibt. Bei der Stellung wird nicht gestossen, sondern nur leicht bewegt. Dadurch kann der Akt länger dauern und somit weniger ermüdend wirken. Der REM-Anteil schrumpft nach Sex in dieser Stellung um 26 Prozent.

Auch die horizontale Variante der 69-Stellung ist ein Killer für guten Schlaf. Der REM-Anteil wird hier um insgesamt 22 Prozent reduziert. Die Vorspiel-Variante ist zwar sehr beliebt, soll aber im Gegensatz zu anderen Stellungen vor allem mental stimulieren. Das führt zu einem grösseren Wachgefühl. Auch Sex im Stehen ist nicht von Vorteil, wenn man danach eine ruhige Nacht haben möchte.

Doch was sagen die Experten dazu? «Ich kann mir das ehrlich gesagt kaum vorstellen. Dass Sex etwas bewirkt, das ist anzunehmen, dass aber eine Stellung da irgendeinen Einfluss hat, bezweifle ich», sagt Daniel Brunner vom Zentrum für Schlafmedizin Hirslanden.

Es muss nicht immer Sex sein, um friedlich zu schlafen. Einen Tipp, wie man neben seinem Partner trotzdem einen guten Schlaf erreicht, hat der Spezialist für Schlafmedizin: «Wenn man jeden Abend den sogenannten ‹Teddybär-Effekt› erzielt, indem man viel kuschelt und sich berührt, fördert das den Schlaf. Umarmt einzuschlafen, gibt Geborgenheit und Sicherheit. Gleichzeitig leben Paare damit ein Ritual – alleine das reicht schon, um einen besseren Schlaf zu haben.»

Erklärung

Was ist der REM-Schlaf?

Der REM-Schlaf (Rapid Eye Movement, auch paradoxer Schlaf genannt), der unter anderem durch schnelle Augenbewegungen bei geschlossenen Lidern gekennzeichnet ist, wird als das wichtigste Stadium unseres Schlafzyklus angesehen, da es Bereiche des Gehirns stimuliert, die für das Lernen und das Gedächtnis wichtig sind. Etwa 23 Prozent unserer Schlafphasen finden im REM-Schlaf statt.

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