War es ein Verbrechen?Nachbarn trauern um Tote nach rätselhaftem Brand
In Rupperswil AG ist in einem Haus ein Feuer ausgebrochen. Die Polizei fand im Innern vier Leichen. Sie schliesst ein Verbrechen nicht aus.
Wie die Polizei bestätigt, ist in einem Hausteil eines Doppeleinfamilienhauses gegen Mittag ein Feuer ausgebrochen. Es entwickelte sich «massiver Rauch». Polizei und Feuerwehr waren mit einem Grossaufgebot vor Ort. Im Haus stiessen sie auf die Leichen von vier Personen.
Im Haus, in dem es brannte, wohnt eine Mutter mit zwei Söhnen im Teenager-Alter. Gemäss Bekannten der Familie lebte sie seit drei Jahren getrennt von ihrem Ehemann und hat einen neuen Partner. Die meisten Nachbarn kennen die Familie nicht besonders gut, beschreiben sie aber als freundlich. Von allfälligen Streitereien haben sie nie etwas gehört. Zu Tele M1 sagt eine Quartierbewohnerin, dass allenfalls der ältere Sohn zum Unfallzeitpunkt nicht im Haus war.
Kollegen machen sich grosse Sorgen
In der Nähe des Brandortes haben sich mehrere Kollegen der Buben versammelt. Sie machen sich grosse Sorgen. «Der Jüngere ist ein guter Kollege von uns. Wir können ihn nicht erreichen», sagen zwei Mädchen. Andrea Mäder, die ebenfalls im Quartier wohnt, zündet währenddessen eine Kerze an: «Ich kenne die Opfer zwar nicht, aber der Vorfall macht mich sehr betroffen.»
Laut der Polizei ist die Identität der Opfer noch nicht geklärt. Die Identifikation gestalte sich schwierig. Die Opfer sind offenbar stark verkohlt.
Polizei schliesst Verbrechen nicht aus
Polizisten befragten am Nachmittag viele Nachbarn und suchten zudem die Gegend ums Haus nach Spuren ab. Ob sie eine mögliche Tatwaffe suchen, wollte die Kapo auf Anfrage nicht sagen. Nur soviel: «Die Hintergründe sind noch unklar», so Sprecher Bernhard Graser. Man schliesse auch ein Verbrechen nicht aus. Allerdings geht die Polizei nicht davon aus, dass ein Fremder das Feuer legte.
Um 11.20 Uhr war eine Meldung eingegangen, wonach in Rupperswil ein Haus in Flammen stehe. Daraufhin seien Feuerwehr und Polizei umgehend ausgerückt. «Im Innern des Hauses trafen wir auf ein Bild der Zerstörung. War schwierig, sich einen Überblick zu verschaffen», so Kapo-Sprecher Roland Pfister. Spezialisten der Polizei, Rechtsmediziner und Vertreter der Staatsanwaltschaft haben die Ermittlungen aufgenommen. Die Nachbarn der Familie werden psychologisch betreut. (hal/pat/som/sda)