Ukraine-Krieg: Nächste Eskalationsstufe – der Iran soll Putin jetzt auch Raketen liefern

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Ukraine-KriegNächste Eskalationsstufe – der Iran soll Putin jetzt auch Raketen liefern

Russland setzt in der Ukraine iranische Kamikaze-Drohnen ein. Nun will der Iran den Kreml offenbar auch mit Kurzstreckenraketen versorgen – offiziell werden die Waffenlieferungen aber weiter vehement bestritten.

Der Iran soll sich offenbar bereit erklärt haben, Russland mit Raketen zu beliefern. Im Bild eine Fateh-110, die vor rund 20 Jahren entwickelt wurde.
Auch Zolfaghar-Raketen sollen an Russland gehen. Die Weiterentwicklung verfügt im Vergleich zur Fateh-110 (200 bis 300 Kilometer) über eine mehr als doppelt so grosse Reichweite von bis zu 700 Kilometern.
Russland hat bereits massenhaft iranische Drohnen eingekauft. Im Bild eine Shahed-136 beim Anflug auf Kiew.
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Der Iran soll sich offenbar bereit erklärt haben, Russland mit Raketen zu beliefern. Im Bild eine Fateh-110, die vor rund 20 Jahren entwickelt wurde.

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Darum gehts

Zwischen Teheran und Moskau scheinen weiterhin fleissig Verhandlungen über die Lieferung von verschiedenem Kriegsmaterial zu laufen. So versorgt der Iran den Kreml schon länger mit zwei verschiedenen Kamikaze-Drohen, die von den Russen in der Ukraine eingesetzt werden. Zwar bestreiten sowohl der Iran als auch Russland weiterhin vehement, dass die Streitkräfte von Wladimir Putin von den iranischen Machthabern mit Drohnen versorgt werden, nach Angaben der USA waren aber iranische Militärs auf der Krim-Halbinsel vor Ort, die russische Soldaten bei den Angriffen unterstützt haben sollen.

Bis zu 700 Kilometer Reichweite

Jetzt gehen die Machthaber in Teheran offenbar noch einen Schritt weiter. Wie die «Washington Post» mit Berufung auf Regierungsvertreter schreibt, hat sich der Iran dazu bereit erklärt, auch Kurzstreckenraketen an Russland zu verkaufen. Konkret handle es sich um die Typen Fateh-110 und Zolfaghar. Erstere verfügt in der Basisausstattung über eine Reichweite von 200 bis 300 Kilometern und ist seit 2002 bei den iranischen Revolutionsgarden im Einsatz. Die Zolfaghar ist eine Weiterentwicklung und verfügt über eine Reichweite von 700 Kilometern. Beide Raketen sollen einigermassen präzise sein – laut Farzin Nadimi, der am Washington Institute zum iranischen Raketenprogramm forscht, genau genug, um ein anvisiertes Gebäude zu treffen.

Nebst diversen anderen Ländern kritisiert vor allem die Ukraine den Iran stark für ihre Unterstützung Russlands. So soll Aussenminister Dmitro Kuleba dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski kürzlich empfohlen haben, die Beziehungen zum Iran ganz abzubrechen – zuvor wurden diese bereits hinabgestuft. Laut Kiew soll der Iran der Lieferung von 2400 Drohnen zugesagt haben, davon seien 1750 Stück bereits geliefert worden. Trotz klaren Beweisen für den Einsatz iranischer Drohnen in der Ukraine streitet Teheran weiterhin jegliche Lieferung ab – es gilt als sehr wahrscheinlich, dass die Drohnen umlackiert und mit russischen Beschriftungen versehen wurden, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern.

Iran soll an russischen Jets interessiert sein

Derweil soll der Iran mit dem Kauf von russischen Kampfjets liebäugeln. Wie mehrere lokale iranische Medien mit Berufung auf den hochrangigen Militär Hamid Vahedi berichten, überlege sich die Luftwaffe, russische Su-35 zu kaufen. Zuvor gab es jahrelang Gespräche zu einem möglichen Kauf von Su-30-Kampfjets, diese sollen nun aber vom Tisch sein.

«Wir hoffen, in der Zukunft den sogenannten Vierte-Generation-Kampfjet Su-35 zu kaufen», so Vahedi. Der Ruf des Flugzeugs, eine stark aufgerüstete Version des in den 1980er-Jahren entwickelten Su-27, hat im Laufe des Ukraine-Krieges Schaden genommen. So haben etwa Indonesien und Ägypten im letzten Halbjahr bereits getätigte Bestellungen von Su-35-Jets zurückgezogen.

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Hier findest du Hilfe für dich und andere:

Fragen und Antworten zum Krieg in der Ukraine (Staatssekretariat für Migration)

Kriegsangst?, Tipps von Pro Juventute

Beratungsangebot (Deutsch, Ukrainisch, Russisch), von Pro Juventute

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

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