Studierende verlassen Rede von Comedy-Star Jerry Seinfeld

Livetickeraktualisiert am Dienstag, 14. Mai, 2024

Gaza-ProtesteUni investiert 2,3 Mio Dollar für Sicherheit statt Diversität

In Protest-Camps an mehreren Universitäten kommt es seit Tagen zu Konflikten mit der Polizei und Gegendemonstranten. Alles Laufende im Ticker.

Zusammenstösse bei pro-palästinensischen Demonstrationen an der University of California, Los Angeles: Demonstranten werfen Feuerwerkskörper und Gegenstände.

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Dienstag, 14.05.2024
13:20

Uni nutzt 2,3 Millionen Dollar für Sicherheit statt Diversität

Nachdem an der Universität North Carolina ein Pro-Palästina-Protestcamp durch die Polizei aufgelöst werden musste, hat sich die Unileitung zu einem radikalen Schritt entschieden.

So sollen insgesamt 2,3 Millionen Dollar, die die Institution vom Staat eigentlich zur Förderung von Diversität, Inklusion und Gleichberechtigung erhalten hat, neu für Polizeiarbeit und Sicherheit auf dem Campus ausgegeben werden. Dies beschloss die Unileitung am Montagabend (US-Ortszeit).

Montag, 13.05.2024
11:44

Walk-Out bei Rede von Comedy-Star Jerry Seinfeld

Bei einer Abschlussfeier an der Duke Universität im US-Bundesstaat North Carolina haben Studenten aus Protest gegen den jüdischen Comedian Jerry Seinfeld die Veranstaltung verlassen. Kurz vor einer Rede des 70-Jährigen im Football-Stadion der Universität in Durham seien Dutzende Zuschauer aufgestanden, berichteten US-Medien am Sonntag (Ortszeit). Während sie das Stadion verliessen, hätten sie palästinensische Flaggen getragen und «Free, free Palestine» skandiert.

Auch Buhrufe waren nach Angaben des Senders NBC zu hören, wobei nicht eindeutig war, ob sich diese auf die Proteste oder auf den Comedian bezogen. Seinfeld, dem bei der Veranstaltung am Sonntag eine Ehrendoktorwürde verliehen wurde, ging laut «New York Times» in seiner anschliessenden Rede nicht auf die Unterbrechung durch die Demonstrierenden oder den Gaza-Krieg ein.

Der 70-jährige New Yorker hatte nach dem Massaker der islamistischen Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober öffentlich seine Unterstützung für Israel bekundet. Im Dezember reiste er nach Angaben von US-Medien nach Israel, um Angehörige der von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln zu treffen. Auf die Frage nach den Gründen für seine Reise sagte er der Zeitschrift «GQ»: «Nun, ich bin Jude».

Mittwoch, 08.05.2024
16:43

Die Polizei in Washington hat ein pro-palästinensisches Protestlager an der George Washington University (GWU) geräumt. Hunderte Polizisten seien in der Nacht zum Mittwoch (Ortszeit) in das Lager auf dem Universitätscampus im Zentrum der US-Hauptstadt eingedrungen und hätten dabei Tränengas eingesetzt, berichtete die Uni-Zeitung «GW Hatchet». Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN wurden bei der Räumung des Camps mehr als 30 Menschen festgenommen.

Auch in Washington gab es Festnahmen.

Auch in Washington gab es Festnahmen.

Getty Images via AFP

Die landesweiten Hochschulproteste in den USA gegen die israelische Militäroffensive im Gazastreifen halten seit mehreren Wochen an. Wiederholt kam es dabei zu gewalttätigen Konfrontationen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften.

16:42

79 Festnahmen bei Räumung von Protestcamps in Berlin

Bei der Räumung des propalästinensischen Protestcamps an der Freien Universität (FU) Berlin sind am Dienstag 79 Menschen vorläufig festgenommen worden. Sie seien alle nach der Feststellung ihrer Identität wieder entlassen worden, teilte die Polizei in der Bundeshauptstadt am Mittwoch mit. Auch in Leipzig war am Dienstag das Audimax der Hochschule besetzt worden, am Mittwoch folgte eine Protestaktion an der Universität Bremen.

Die Polizei hat ein Protestcamp an der Freien Uni Berlin geräumt.

Die Polizei hat ein Protestcamp an der Freien Uni Berlin geräumt.

Lars Penning/dpa

In Berlin hatten die Demonstrierenden das Protestcamp am Dienstagmorgen auf einem Hof der FU errichtet. Laut Polizei waren zwischen 150 und 200 Menschen an der Aktion beteiligt. Sie trugen Palästinensertücher, skandierten propalästinensische Sprechchöre und errichteten Zelte sowie Pavillons in dem Hof.

Am Mittag legte die FU laut Polizei ein Räumungsbegehren und einen Strafantrag vor, woraufhin die Einsatzkräfte die Versammlung auflösten – zum Teil unter Einsatz «freiheitsbeschränkender und entziehender Massnahmen». Als einzelne Teilnehmer versuchten, über verschiedene Gebäudeteile wieder in den Hof zu gelangen, setzte die Polizei eigenen Angaben zufolge Reizgas ein. Es waren rund 200 Beamte vor Ort. (AFP)

Donnerstag, 02.05.2024
13:56

Protestierende und Polizei stossen aufeinander

Wie die BBC berichtet, hat bei der UCLA die Polizei nach zwei Versuchen die Barrikaden der Protestierenden durchbrochen. Während die Polizei tiefer in das Campus-Gelände vordringt, gibt es erste Verhaftungen. Offenbar setzt die Polizei Leuchtgranaten ein, um die Studenten auseinanderzutreiben. Die Studenten bleiben weiterhin standhaft und wehren sich nach ihren Möglichkeiten, so wurden offenbar auch Feuerwerksraketen abgefeuert oder Polizisten mit Feuerlöschern abgespritzt, so beobachteten BBC-Korrespondenten vor Ort.

Protestierende haben auch behauptet, dass die Polizei Gummischrot gegen sie einsetzte. Dies wurde aber noch nicht von offizieller Seite bestätigt.

09:02

Polizei versammelt sich vor dem UCLA-Protest-Camp, um es zu räumen

Hunderte von Polizeibeamten versammeln sich auf dem Campus der Universität von Kalifornien in Los Angeles, um ein pro-palästinensisches Protestcamp zu räumen, das in der Nacht zuvor von pro-israelischen Anhängern angegriffen worden war.

Live-Fernsehbilder zeigten, wie die Polizei in taktischer Ausrüstung auf den UCLA-Campus eindrang, der an einen Komplex von Protest-Zelten grenzt. Einige der Aktivisten trugen Schutzhelme, Schutzbrillen und Atemschutzmasken in Erwartung der Razzia, die einen Tag nachdem die Universität das Zeltlager für rechtswidrig erklärt hatte, stattfand.

Mittwoch, 01.05.2024
13:14

Polizei taucht erst Stunden nach Beginn der Ausschreitungen mit Grossaufgebot auf

Die Polizei von L.A. hat bestätigt, dass ihre Beamten auf dem Campus eingesetzt wurden, nachdem die Universitätsverwaltung zuvor eine «ungesetzliche Versammlung» ausgerufen hatte. Winward sagte, die Polizeipräsenz sei bereits Stunden zuvor angefordert worden, aber erst jetzt eingetroffen.

Die Polizei ist Stunden nach dem Hilferuf der Universitätsleitung auf dem Gelände aufgetaucht. Sie scheinen gegen Tränengas gewappnet zu sein.
Die LAPD fuhr mit einem Grossaufgebot von Polizisten auf.
Von den Pro-Israel-Protestierenden wurden die Polizisten mit «USA, USA, USA»-Skandierungen begrüsst.
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Die Polizei ist Stunden nach dem Hilferuf der Universitätsleitung auf dem Gelände aufgetaucht. Sie scheinen gegen Tränengas gewappnet zu sein.

AFP

Pro-Israel-Demonstrierende, die ab etwa 22.00 Uhr Ortszeit auftauchten, warfen Gegenstände auf die Pro-Palästina-Demonstranten, darunter «Feuerwerkskörper, einen Motorroller, Wasserflaschen und Tränengas», sagte Dylan Winward, der für die Zeitung Daily Bruin arbeitet, gegenüber BBC News.

In der Zwischenzeit hat sich laut Winward ein von der Universität eingesetztes Sicherheitsteam zurückgezogen, weil es der Meinung war, die Pufferzone nicht mehr «sicher halten» zu können.

Nach Angaben von Winard wurde ein Reporter der Campus-Zeitung bei der Berichterstattung über die Zusammenstösse an der UCLA mit «Tränengas angegriffen».

Es ist nicht klar, was den Ausbruch der Gewalt am Dienstagabend verursacht hat, aber es gibt Berichte, dass die Gegendemonstranten eine Barriere umgeworfen haben, die eine «Pufferzone» zwischen den beiden Gruppen bildete.

Es gibt Berichte, dass die Gegendemonstranten eine Barriere umgeworfen haben, die eine «Pufferzone» zwischen den beiden Gruppen bildete.

Es gibt Berichte, dass die Gegendemonstranten eine Barriere umgeworfen haben, die eine «Pufferzone» zwischen den beiden Gruppen bildete.

AFP
11:43

Auslöser für Eskalation noch unklar

Während es laut der BBC in den letzten Tagen auf dem Campus der Universität Kalifornien immer wieder zu Kundgebungen von pro-palästinensischen als auch pro-israelischen Gruppen gekommen sei, ist derzeit noch völlig unklar, wieso es in der Nacht auf Mittwoch zur Eskalation kam.

Das Sicherheitspersonal beobachtete die Zusammenstösse zunächst nur, beendete sie aber nicht, wie die Los Angeles Times berichtet. Die Universität sagte, die Polizei sei alarmiert. (bho)

11:29

Auch Unbekannte in Protest-Camp

Auf Fernsehaufnahmen war zu sehen, wie Protestteilnehmer beider Seiten mit Stöcken aufeinander losgingen und Metallbarrieren niederrissen. Andere wurden gesehen, wie sie in der Dunkelheit Feuerwerkskörper abfeuerten oder sich gegenseitig mit Gegenständen bewarfen.

An der University of California in Los Angeles kam es in der Nacht auf Mittwoch zu Ausschreitungen zwischen Protestierenden.

An der University of California in Los Angeles kam es in der Nacht auf Mittwoch zu Ausschreitungen zwischen Protestierenden.

AFP

UCLA-Kanzler Gene D. Block hatte zuvor davor gewarnt, dass die Demonstranten vergangene Woche ein Protestcamp errichtet hätten, darunter «sowohl Mitglieder der UCLA-Gemeinschaft als auch andere, die nichts mit unserem Campus zu tun haben». Während viele der Demonstranten und Gegendemonstranten sich «friedlich verhalten» hätten, «waren die Taktiken anderer offen gesagt schockierend und beschämend», erklärte Block in einem am Dienstag auf der Universitätswebseite veröffentlichten Schreiben.

«Wir haben Fälle von Gewalt gesehen», führte Block aus. «Diese Vorfälle haben viele auf unserem Campus, insbesondere unsere jüdischen Studenten, in einen Zustand von Angst und Schrecken versetzt.» (AFP)

11:27

Uni-Leitung spricht von «grausamer Gewalt»

Die Administration der University of California hat die Zusammenstösse zwischen pro-israelischen und pro-palästinensischen Demonstranten auf dem Campus als «grausame Gewalt» beschrieben.

«Heute Abend kam es im Lager zu schrecklichen Gewalttaten, und wir haben sofort die Strafverfolgungsbehörden um gegenseitige Hilfe gebeten», sagte Vizekanzlerin Mary Osako.

11:18

Gewaltausschreitungen zwischen Pro- und Anti-Israel Protestierenden in LA

An der Universität von Kalifornien in Los Angeles (UCLA), wo die Studierenden ihre eigenen Proteste auf dem Rasen abhielten, sind in der letzten Stunde Zusammenstösse zwischen rivalisierenden Protestgruppen ausgebrochen, wie die BBC berichtet.

Pro-palästinensische Protestierende vor einer Barrikade.

Pro-palästinensische Protestierende vor einer Barrikade.

AFP

In den sozialen Medien heisst es, dass pro-israelische Demonstranten in der Nacht begonnen haben, das pro-palästinensische Lager anzugreifen.

Es werden Aufnahmen gepostet, auf denen zu sehen ist, wie Menschen Dinge auf die Bewohner des Lagers werfen und wie Feuerwerkskörper gezündet werden.

Einige Demonstranten, die Masken trugen, kamen mitten in der Nacht und versuchten, die Barrikaden niederzureissen, berichtet die Zeitung Los Angeles Times.