«Ich habe keine Angst»: Schweizer erlebt Raketenhagel in Israel

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Nahostkonflikt«Ich habe keine Angst»: Schweizer erlebt Raketenhagel in Israel

Ein Schweizer News-Scout befindet sich zurzeit in Israel. Er berichtet von den konstanten Raketenangriffen aus dem Libanon und wie er die Situation sonst noch erlebt.

Der Iron-Dome wehrt über Haifa Beschuss aus dem Libanon ab.

20 Min / News-Scout

Darum gehts

  • Ein News-Scout aus der Schweiz befindet sich zurzeit in Israel.

  • Er berichtet von den konstanten Raketenangriffen aus dem Libanon.

  • Angst habe er nicht – doch der Krieg verändere den Alltag.

Ein Schweizer erlebt den Beschuss aus dem Libanon und die israelische Raketenabwehr aus nächster Nähe. Er befindet sich zurzeit in Zichron, einer Stadt südlich von Haifa. Seine Frau und Tochter leben dort und er reist seit zehn Jahren hin und her, erklärt der News-Scout auf die Frage, was er im Krisengebiet mache. Allerdings pendle er seit einem Jahr nicht mehr so oft – wegen des Krieges.

Wenn er in Israel ist, verbringt er seine Zeit vorwiegend in Zichron. «Hier ist es eigentlich ruhig», erzählt er, «es ist der einzige Ort, der ruhig ist».

Bunker und leere Strassen

Der Schweizer berichtet weiter: «Ich habe keine Angst. Aber man merkt es natürlich.» In den Orten rings um Zichron seien die Schülerinnen und Schüler wieder im Homeschooling. Der Unterricht finde via Zoom-Call statt. «Die meisten Lehrer sind sowieso eingezogen worden», so der News-Scout. Allgemein stelle er fest, wie die Männer in der Öffentlichkeit fehlten. Zwar sind auch Frauen Bestandteil der israelischen Armee, doch machen sie ungefähr nur ein Drittel der Streitkräfte aus. Ein Unterschied, den man offenbar auf den Strassen bemerkt.

Manchmal sind die Strassen auch ganz leer. «Heute kam meine Frau nach Hause und sagte verwundert: ‹Ich war ganz allein auf der Strasse.›». Offenbar hat es zu der Zeit eine Warnung in den Vororten von Zichron gegeben, und die Menschen zogen sich in ihre Bunker zurück. «Jedes Haus hat einen, ähnlich wie bei uns», erklärt der News-Scout weiter.

Die Bilder hat eine Freundin des News-Scouts in der Nähe von Haifa aufgenommen.
Sie zeigen den Iron Dome bei der Arbeit: Israels Anti-Raketen-Abwehr hält eine Rakete auf.
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Die Bilder hat eine Freundin des News-Scouts in der Nähe von Haifa aufgenommen.

20 Min / News-Scout

Deshalb wollen die Behörden auch, dass man zu Hause bleibt. Der Iron Dome, das bodengestützte System zur Abwehr von Raketen, könne zwar gut alle Raketen abfangen, «aber das kostet natürlich alles. Deshalb schiessen sie die Raketen, die irgendwo auf eine Wiese fliegen, nicht ab. So ist es natürlich drinnen immer sicherer als irgendwo draussen zu sein. Man weiss nie, wann es wo Einschläge gibt.»

«Ruhe vor dem Sturm»

Durch die allgemeine Gelassenheit des News-Scouts sickerten hier und da aber auch Sorge und Mitleid mit den Menschen vor Ort durch. So erzählt er, wie eine Tochter seiner Frau, die im Norden Israels gewohnt habe, seit dem 8. Oktober, einem Tag nach dem Massaker der Hamas-Terroristen, nicht mehr in ihr Zuhause zurückkehren könne.

«Der Norden ist effektiv evakuiert, also niemand wohnt mehr da», berichtet der Leser weiter. Flüchtlinge seien vor allem in Hotels untergebracht worden. «Tourismus gibt es ja nicht mehr gross.»

Es fühle sich an wie die Ruhe vor dem Sturm, schliesst der News-Scout seine Schilderungen ab. «Auch die Israelis versammeln sich. Sie sind alle auf Abruf.»

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