Nach Fed-EntscheidNationalbank erhöht den Leitzins auf -0,25 Prozent
Erstmals seit 15 Jahren hat die Schweizerische Nationalbank den Leitzins um einen halben Prozentpunkt auf -0,25 Prozent erhöht. Damit will SNB-Präsident Thomas Jordan die Inflation bekämpfen.
Darum gehts
Die Nationalbank (SNB) strafft die Geldpolitik und erhöht den Leitzins und den Zins auf Sichtguthaben bei der SNB um einen halben Prozentpunkt auf −0,25 Prozent. Sie will so dem gestiegenen inflationären Druck entgegenwirken.
Die straffere Geldpolitik soll verhindern, dass die Inflation in der Schweiz breiter auf Waren und Dienstleistungen übergreift. Es ist nicht auszuschliessen, dass in absehbarer Zukunft weitere Zinserhöhungen nötig werden, um die Inflation auf mittlere Frist im Bereich der Preisstabilität zu stabilisieren. Um für angemessene monetäre Bedingungen zu sorgen, ist die Nationalbank zudem bei Bedarf bereit, in den Devisenmarkt einzugreifen.
USA und EU spurten vor
Vor der Schweizer hatte bereits die US-Notenbank einen Entscheid gefällt: Im Kampf gegen die hohe Inflation erhöhte sie den Leitzins so stark wie seit drei Jahrzehnten nicht mehr: Er ging um 0,75 Prozentpunkte auf ein Niveau zwischen 1,5 und 1,75 Prozent rauf. Das ist die drastischste Erhöhung seit dem Jahr 1994. Im Juli sei eine erneute Leitzinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte möglich, so Fed-Chef Fed-Chef Jerome Powell.
In den USA war die Inflation zuletzt auf 8,6 Prozent angestiegen, was die Notenbank unter massiven Druck gebracht hatte. Für die Fed ist es ein Drahtseilakt, die steigende Inflation zu stoppen und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum nicht zu sehr auszubremsen.
Die Bank hatte die Leitzinsen zu Beginn der Corona-Krise im März 2020 zur Stützung der Wirtschaft auf Nullniveau abgesenkt. Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung von den Auswirkungen der Pandemie stiegen dann aber die Verbraucherpreise stark an.