Nato setzt auf Irak-Taktik am Hindukusch

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DorfmilizenNato setzt auf Irak-Taktik am Hindukusch

In Afghanistan sollen künftig Dorfbewohner eingesetzt werden, um Dörfer vor Überfällen der Taliban zu schützen. Damit wenden die US-geführten Nato-Truppen eine Taktik aus dem Irak-Krieg an.

Suchen in der Bevölkerung Unterstützung: Nato-Soldaten in Afghanistan. (Reuters)

Suchen in der Bevölkerung Unterstützung: Nato-Soldaten in Afghanistan. (Reuters)

Das Programm sei in den Provinzen und Taliban-Hochburgen Wardak und Urusgan bereits angelaufen, so der stellvertretende afghanische Innenminister Mohammad Munir Mangal am Mittwoch. Das zugrunde liegende Abkommen wurde Anfang Juli von dem Oberkommandierenden der internationalen Streitkräfte in Afghanistan, David Petraeus, und Präsident Hamid Karsai unterzeichnet.

Die örtlichen Milizen, die die Bevölkerung beschützen sollen, bekommen für ihren Einsatz rund 60 Prozent eines Polizistengehalts. «Das Programm wird sehr schnell auf das gesamte Land ausgedehnt werden», sagte Mangal. Am Ende sollen die Dorfmilizen rund 10 000 Mitglieder zählen. Sie unterstehen dem afghanischen Innenministerium.

Derweil stürmten afghanische und Nato-Streitkräfte ein Geheimgefängnis der Taliban, in dem auch entführte Mitarbeiter einer Hilfsorganisation gefangen gehalten wurden. Beim Einsatz sind neben acht Taliban fünf Gefangene getötet worden, darunter zwei Mitarbeiter der afghanischen Hilfsorganisation IRD. (20 Minuten)

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