ItalienSupervulkan bei Neapel könnte schon in «einigen Wochen» ausbrechen
Die Phlegräischen Felder um die italienische Stadt kommen nicht zur Ruhe. Jetzt erwägt der für Zivilschutz zuständige Minister eine Erhöhung der Gefahrenstufe.
Darum gehts
Die Lage auf den Phlegräischen Feldern scheint sich weiter zuzuspitzen.
Jetzt steigt auch Magma aus der Tiefe auf.
Bei einer Eruption müssten mindestens 500’000 Menschen evakuiert werden.
Für die Anwohnerinnen und Anwohner der roten Zone in der süditalienischen Hafenstadt Pozzuoli, die sich in unmittelbarer Nähe von Neapel befindet, sind erholsame Nächte zuletzt eine Seltenheit geworden. Immer wieder bebt bei den Phlegräischen Feldern die Erde. Meist fallen die Erschütterungen schwach aus, ab und an sorgt der Supervulkan Campi Flegrei aber auch für deutlich spürbare Beben.
Jetzt steigt auch Magma aus der Tiefe aus
Seit 2006 hat sich der Boden bereits um insgesamt zwei Meter angehoben – damit wurde der Anstieg vor vier Jahrzehnten, aufgrund dessen damals die «kritische Lage» ausgerufen wurde, um mehr als 20 Zentimeter übertroffen. Jetzt sorgt offenbar nicht nur Gas, sondern auch aufsteigendes Magma für die Hebung – und lässt die Anwohner zittern.

Dieses Gebiet wird immer wider von Erdbeben erschüttert.
20min/Michael ScherrerDenn Forscher des italienischen Instituts für Vulkanologie hatten die Bevölkerung bislang immer mit dem Argument beruhigt, dass es keine Anzeichen für aufsteigendes Magma gebe. Jetzt scheint sich die Situation aber geändert zu haben – und gibt Anlass zu grosser Sorge.
«Besorgniserregende Entwicklung»
«Nach Auffassung des Zivilschutzes haben sich die Hinweise verstärkt, dass an den Erdbeben und an der Hebung des Bodens auch Magma beteiligt ist», berichtete der italienische Zivilschutzminister Nello Musumeci. Aufgrund dieser «besorgniserregenden Entwicklung» erwägt das Ministerium, bei den Phlegräischen Feldern die Warnstufe von Gelb auf Orange zu erhöhen. Damit wäre ein Ausbruch nicht mehr «in einigen Monaten», wie bei Gefahrenstufe Gelb geregelt, sondern sogar schon «in einigen Wochen» möglich.
Hast du schon mal einen Vulkanausbruch erlebt?
Damit würde die Überwachung des geologisch so aktiven Gebietes nochmals verstärkt und die Bevölkerung weitflächig über Evakuationspläne und Fluchtwege informiert. Eine Evakuierung der Bevölkerung um Neapel ist derweil erst bei Gefahrenstufe Rot vorgesehen und würde rund 500’000 Menschen betreffen.
Bürgermeister beklagt fehlende Touristen
Während diese alarmierende Meldung den Einheimischen nun wohl noch schlechteren Schlaf bringt, stört sich Josi Gerardo Della Ragione, der Bürgermeister der Kleinstadt Bacoli, an etwas ganz anderem: So würde die Warnung des Zivilschutzes Touristen aus der Region vertreiben.
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