FaktencheckNein, dieser See-Elefant wurde nicht von Hurrikan Ian in die Stadt getrieben
Hurrikan Ian hat im US-Bundesstaat Florida mächtig gewütet. Einen See-Elefanten in die Zivilisation geschwemmt hat er jedoch nicht. Ein angebliches Beweisvideo davon wurde als Fake entlarvt.
Vom See-Elefanten in Puerto Cisnes – und seiner Rettung – berichtete 20 Minuten schon vor zwei Jahren, als sich das Tier verirrt hatte. Mit Hurrikan Ian hat dieses Video nichts zu tun.
20minDarum gehts
Meterhohe Sturmfluten, fortgespülte Häuser, Stromausfälle: Hurrikan Ian dürfte in die Liste der fünf schwersten Hurrikans in Florida kommen, sagte Gouverneur DeSantis. Mit Windgeschwindigkeiten von 240 Stundenkilometern wirbelte er im «Sunshine State», wie der US-Bundesstaat auch genannt wird, einiges durcheinander. Doch einen See-Elefanten in ein Wohngebiet getrieben, wie es ein auf Twitter geposteter Clip suggeriert, hat er nicht.
Das kurze Video, das von User @IndeedsTopOpp mit den Worten «son wtf goin on in florida???» hochgeladen wurde, bekam innerhalb weniger Stunden fast 260’000 Mal Likes. Während einige Userinnen und User in den Kommentaren ihr Mitgefühl für die Menschen in den von Hurrikan Ian betroffenen Gebieten äussern, melden andere Zweifel an der Echtheit des Clips an.
Aus dem Zusammenhang gerissen
Das Video ist tatsächlich echt, allerdings stammt es nicht aus Florida und auch nicht aus diesem Jahr. Aufgenommen wurde es im Jahr 2020, in der chilenischen Küstenstadt Puerto Cisnes. Der Twitter-Nutzer @Autentica995 teilte das Video damals und erklärte, dass sich das tonnenschwere Tier mehr als zehn Blocks an Land verirrt habe. 20 Minuten berichtete damals über den Vorfall (siehe Video oben).
Der Besuch des See-Elefanten, der an Land offenbar die Orientierung verloren hatte, ging übrigens gut aus: Gemeinsam mit Mitarbeitenden von Polizei und Marine trieben ihn die Anwohnenden mithilfe von Planen wieder Richtung Meer. Der See-Elefant sei «gesund und munter», zitierte Nypost.com den Marine-Sergeant José Muñoz, der «der Gemeinde für die grosse Unterstützung» dankte. Rund 60 Personen waren an der Rettungsaktion beteiligt, über die auch Theguardian.com berichtete.
Ist dir das See-Elefant-Video auch heute auf Twitter begegnet?