
Das Ferienresort auf der Insel Sindalah ist laut dem Betriebsleiter fast fertig.
Giles PendletonNeomBauleiter zeigt, wie es auf Saudiarabiens XL-Baustelle aussieht
Das Giga-Projekt Neom in Saudiarabien schreitet voran, wie neue Bilder zeigen. Gleichzeitig stellen die Entwickler eine elfte Region vor.
Ursprünglich waren für Neom, das riesige Siedlungsprojekt in Saudiarabien, «nur» zehn verschiedene Regionen vorgesehen: Sindalah (oben) und Epicon am Meer, Trojena und Leyja in den Bergen, The Line in der Wüste und Oxagon auf dem Wasser sowie das Unterwasser-Hochhaus Aquellum, der Hotelkomplex Siranna, die Kulturstätte Utamo und die Hafenstadt Norlana.
Was ist Neom?
Neom ist ein gross angelegtes Entwicklungs- und Siedlungsprojekt in Saudiarabien, das als «Stadt der Zukunft» gebaut werden soll. Es erstreckt sich über eine Fläche von etwa 26’500 Quadratkilometern (das ist etwas mehr als halb so gross wie die Schweiz) und umfasst Teile der nordwestlichen Regionen Saudiarabiens, entlang der Küste des Roten Meeres und dem Golf von Akaba. Das Projekt wurde im Jahr 2017 von Saudiarabiens Kronprinz Mohammed bin Salman angekündigt und ist Teil seiner Vision-2030-Initiative, die darauf abzielt, die Wirtschaft des Landes zu diversifizieren und zu modernisieren.
Das Projekt ist wegen möglicher Verstösse gegen Menschenrechte und Umweltverschmutzung umstritten. Saudiarabien bestreitet, dass auf der Baustelle Menschen gestorben sind, und vertritt den Standpunkt, dass das Projekt im Einklang mit Nachhaltigkeitszielen und Umweltschutz steht.
Überraschend haben die Entwickler nun noch eine weitere Region vorgestellt. Sie heisst Zardun, wird vom niederländischen Architekturbüro OMA entworfen und soll aus einem Wildtierpark, umgeben von drei Hotels, und einem Besucherzentrum bestehen. Im Wildtierpark sollen Tiere und Pflanzen angesiedelt werden, die früher in dieser Gegend gelebt haben.
Zardun soll «ein Neuanfang» werden
Chris van Dujin, einer der Architekten bei OMA, erklärt: «Zardun ist ein sehr ambitionierter Plan, um Pflanzen und Tiere, die ursprünglich am Golf von Akaba lebten, zurückzubringen. Zardun ist ein Neuanfang. Die Gäste können so sehen, wie die Landschaft einst war – vom kleinsten Insekt über Vögel bis hin zu Säugetieren.» Auch Tiere wie der Nubische Steinbock und die Arabische Oryxantilope, die nicht mehr in dieser Gegend zu finden sind, sollen erneut angesiedelt werden. «Es ist fast wie eine Zeitreise», so van Dujin.
Die drei Hotels um den Wildtierpark haben insgesamt 100 Zimmer, sollen sich aber alle deutlich im Stil voneinander unterscheiden. Im Besucherzentrum sollen auch Wissenschaftler arbeiten. Die vor Ort lebenden Tiere könne man dann von einer Aussichtsplattform auf dem Dach beobachten – allerdings haben die Bauarbeiten für das Projekt bisher noch nicht begonnen.
Drohnenbilder zeigen Fortschritte
Das Neom-Projekt sorgt für viel Skepsis, es gibt Zweifel an der Umsetzbarkeit. Dagegen wollen die Entwickler offenbar vorgehen: Giles Pendleton, der Betriebsleiter bei The Line, teilt auf Linkedin Bilder der Baufortschritte – und die sind beeindruckend. Fotos der Fortschritte gibt es für Oxagon, Sindalah und The Line.
Während in Oxagon bereits zahlreiche Gebäude stehen und Sindalah angeblich schon «fast fertig» ist, sind die Fortschritte bei The Line eher mager: Von der 170 Kilometer langen Spiegelstadt ist bisher nur ein breiter Graben mitten in der Wüste zu sehen. Auffälliger sind die zahlreichen Unterkünfte für die Arbeiter. Hier siehst du, wie das Endergebnis aussehen soll.
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