Neue Bilder zeigen Krater in Fukushima-Reaktor

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AtomkatastropheNeue Bilder zeigen Krater in Fukushima-Reaktor

Im havarierten AKW in Fukushima wurde die höchste Strahlung seit der Tsunamikatastrophe 2011 gemessen. Eine Roboterkamera zeigt nun Aufnahmen aus dem Inneren.

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AP

Die Aufnahmen zeigen einen tiefen Krater im Reaktor 2 von Fukushima. (Video: Tamedia/AFP)

Neue Aufnahmen aus dem havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima zeigen einen grossen Krater. Dieser ist das Überbleibsel der Kernschmelze, die nach der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe im März 2011 stattgefunden hatte. Zudem wurde auf dem Gelände nach Angaben des Betreibers Tepco die bislang höchste radioaktive Strahlung gemessen.

An einer Stelle des Reaktor 2 habe die Strahlung bei geschätzten 530 Sievert pro Stunde gelegen, teilte der Tepco mit. Laut Studien führt eine Strahlung von 80 Sievert zum sofortigen Tod.

An anderen Stellen sei die Strahlung aber wohl sehr viel niedriger, erklärte Tepco. Auch trete keine Radioaktivität aus dem Reaktor aus. Der bisherige Höchstwert war 2012 gemessen worden. Er betrug damals 73 Sievert pro Stunde.

Folgenschwerste Atomkatastrophe seit Tschernobyl

Sievert ist die Einheit, in der Fachleute radioaktive Strahlung mit Blick auf ihre biologische Schädlichkeit bewerten. Mit der Zahl wird die medizinische Gefährdung ausgedrückt, der ein menschlicher Körper ausgesetzt ist, wenn ihn eine Strahlendosis mit einem bestimmten Energiegehalt trifft.

Gravierende akute Strahlenschäden treten auf, wenn ein Mensch in kurzer Zeit einer Strahlung von einem Sievert beziehungsweise 1000 Millisievert ausgesetzt ist. Fast 19'000 Menschen kamen im März 2011 ums Leben, als ein schweres Erdbeben und ein anschliessender Tsunami Japans Nordostküste erschütterten.

Die Naturkatastrophe führte zur Kernschmelze in der Atomanlage in Fukushima, der folgenschwersten Atomkatastrophe seit dem Unglück von Tschernobyl 1986. Die Aufräumarbeiten in Fukushima sollen noch mindestens dreissig Jahre dauern. (ap/afp)

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