
Nicht alle veganen Produkte sind gleichzeitig gesund.
Getty ImagesNeue StudieVerursachen verarbeitete Produkte Herzprobleme?
Eine Ernährung auf pflanzlicher Basis fördert die allgemeine Herzgesundheit. Bei hochverarbeiteten Produkten ist jedoch das Gegenteil der Fall.
Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Verzehr hochverarbeiteter (veganer) Lebensmittel das Risiko für einen Herztod erhöhen. Forschende der Universität von São Paulo und des Imperial College London hatten zuvor die Ernährung von mehr als 118'000 Britinnen und Briten im Alter zwischen 40 und 69 Jahren untersucht.
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Pflanzliche Ernährung: Frisch statt verarbeitet
Problematisch seien vor allem abgepackte Waren und verzehrfertige Produkte, die Farbstoffe, Emulgatoren, Aromen und andere Zusatzstoffe enthielten. Bei diesen Ultra Processed Foods (UPF), also den ultrastark verarbeiteten Lebensmitteln, sind viel Zucker, gesättigtes Fett und Salz die Regel. Vitamine und Ballaststoffe sucht man dagegen vergeblich.
Was das nun mit einer veganen Ernährung zu tun hat? Eine Ernährung auf pflanzlicher Basis wird schliesslich als gesundheitsfördernd gepriesen. Ja – allerdings nur, wenn die Ernährung frische pflanzliche Lebensmittel wie Obst und Gemüse, Vollkorn und Hülsenfrüchte umfasst. Landen dagegen regelmässig UPFs auf dem Teller, schadet dies der Gesundheit.

Ernährst du dich pflanzlich, solltest du mit frischen statt verarbeiteten Zutaten kochen.
Getty ImagesVegane Alternativen erhöhen das Sterberisiko
Das Team Forschender fand heraus, dass der erhöhte Konsum pflanzlicher Lebensmittel für einen gleichzeitigen Anstieg des Konsums von UPFs sorgt. Das Ergebnis seien wiederum mehr durch Herzkrankheiten bedingte Todesfälle. Auch von dem Verzehr beliebter Fleischalternativen gehe ein kardiovaskuläres Risiko aus, die Hälfte der in der Studie verwendeten UPFs stammte jedoch aus pflanzlichem Brot und Gebäck.
«Die Zusammensetzung und Verarbeitungsmethoden von UPFs können zu erhöhten Blutdruck- und Cholesterinwerten führen», so die leitende Studienautorin Fernanda Rauber. Lebensmittelzusatzstoffe und industrielle Schadstoffe könnten zudem oxidativen Stress und Entzündungen verursachen und die Risiken weiter verschärfen.

Unter gewissen Bedingungen könnte der vegane Fleischersatz ungesünder sein als Fleisch.
Getty Images«Wer auf pflanzliche Lebensmittel umsteigt, sollte vor seiner Auswahl deshalb auch den Verarbeitungsgrad bedenken», so Rauber.
Irreführende Vermarktung
Raubers Kollegin, Dr. Eszter Vamos, Co-Autorin der Studie, weist auf die irreführende Vermarktung und öffentliche Wahrnehmung pflanzlicher Produkte als gesund hin. «Diese grosse Studie legt offen, dass hochverarbeitete Lebensmittel auf pflanzlicher Basis offenbar keine gesundheitsschützende Wirkung haben und sogar mit schlechten gesundheitlichen Folgen verbunden sind», erklärt sie.

Achte beim Kauf von Lebensmitteln darauf, ob diese hochverarbeitet sind.
Getty ImagesDie veröffentlichte Studie sei die erste, die zeige, dass UPFs auf pflanzlicher Basis das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhten. Wegen ihrer Erkenntnisse fordern die Autorinnen und Autoren, dass Ernährungsrichtlinien, die eine pflanzliche Ernährung fördern, auch einen Warnhinweis zur Vermeidung von UPFs enthalten sollten.
Pflanzliche Ernährung grundsätzlich gut
Die Studie ergab auch, dass, wenn pflanzliche UPFs durch Vollwertkost ersetzt werden, Todesfälle durch Herzkrankheiten um 15 Prozent gesenkt werden und die Wahrscheinlichkeit, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu erkranken, um sieben Prozent verringert wird. Eine pflanzliche Ernährung mit frischen Lebensmitteln bringt also nachweislich wichtige gesundheitliche und ökologische Vorteile mit sich.
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