Mexiko: Neuer Vogelgrippe-Typ fordert erstes Todesopfer

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MexikoNeuer Vogelgrippe-Typ fordert erstes Todesopfer

Einige hundert Menschen sind bisher an Vogelgrippeviren gestorben. Doch der aktuelle Fall ist erstmals auf die Variante H2N2 zurückzuführen.

Die WHO hat den weltweit ersten Todesfall eines Menschen gemeldet, der mit einem im Labor bestätigten Vogelgrippe-Virus A (H5N2) infiziert war (Archivbild einer Hühnerfarm in Argentinien).

Die WHO hat den weltweit ersten Todesfall eines Menschen gemeldet, der mit einem im Labor bestätigten Vogelgrippe-Virus A (H5N2) infiziert war (Archivbild einer Hühnerfarm in Argentinien).

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Darum gehts

  • Die WHO meldet den weltweit ersten Todesfall in Mexiko durch das Vogelgrippe-Virus H5N2.

  • Die infizierte Person hatte mehrere andere Krankheiten und starb nach Wochen im Krankenhaus.

  • Die WHO stuft das Risiko für die Allgemeinbevölkerung als gering ein.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den weltweit ersten Todesfall eines Menschen gemeldet, der mit einem im Labor bestätigten Vogelgrippe-Virus A (H5N2) infiziert war. Der Fall sei aus Mexiko gemeldet worden, berichtete die WHO am Mittwochabend in Genf. Mehrere Laboranalysen hätten den Virustyp bestätigt. Von 2003 bis Mai 2024 waren der WHO aus 23 Ländern insgesamt 463 Todesfälle nach Infektionen mit Vogelgrippeviren gemeldet worden, es handelte sich aber immer um A (H5N1).

Infektionen mit Vogelgrippe-Viren sind meldepflichtig. In vielen Ländern werden aber nicht alle Todesfälle mit vogelgrippeähnlichen Symptomen wie Atemproblemen oder Durchfall untersucht oder die Laborkapazitäten reichen zur Bestimmung von Viren nicht aus. Deshalb ist naheliegend, dass nicht jeder Fall der WHO gemeldet wird.

WHO: Risiko für Allgemeinbevölkerung sei gering

Die WHO rief alle Länder erneut auf, wachsam zu sein und Häufungen von Krankheiten genau zu untersuchen. «Auf der Grundlage der verfügbaren Informationen schätzt die WHO das derzeitige Risiko für die Allgemeinbevölkerung, das von diesem Virus ausgeht, als gering ein», teilte die WHO mit.

Sorgst du dich wegen der Vogelgrippe-Viren?

So «besorgniserregend» ist der Virus-Typ H5N1

H5N1 wurde im Frühjahr 2024 in mehreren US-Bundesstaaten bei Milchkühen nachgewiesen. Auch ein Mensch ist positiv getestet worden. Die Entwicklung ist laut Fachleuten «besorgniserregend». (Symbolbild)
Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät nach der Entdeckung des gefährlichen Vogelgrippevirus H5N1 bei Milchkühen dazu, pasteurisierte statt rohe Milchprodukte zu konsumieren.
H5N1 löste im Februar 2023 unter Fachleuten erstmals echte Besorgnis aus, weil das Virus neu ganzjährig grassiert. (Im Bild: An Vogelgrippe verendeter Seevogel an der Küste von Point Lance, Neufundland, Juli 2022)
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H5N1 wurde im Frühjahr 2024 in mehreren US-Bundesstaaten bei Milchkühen nachgewiesen. Auch ein Mensch ist positiv getestet worden. Die Entwicklung ist laut Fachleuten «besorgniserregend». (Symbolbild)

IMAGO/USA TODAY Network

Der Fall sei der erste Vogelgrippe-Tote in Mexiko überhaupt gewesen. Die Person (59) habe mehrere andere Krankheiten gehabt. Sie habe nach mehreren Wochen Krankheit plötzlich hohes Fieber und Atemnot gehabt, sei ins Krankenhaus gekommen und dort am 24. April gestorben. Es gebe bislang keine Hinweise, dass die Person infiziertem Geflügel oder anderen Vögeln ausgesetzt war. Unter Verwandten, Bekannten und medizinischem Personal, das mit der Person zu tun hatte, seien keine weiteren Infektionen festgestellt worden.

Eine Infektion verläuft meist harmlos

Vogelgrippe wird in aller Regel durch den Kontakt mit infizierten Vögeln übertragen. Er kann sich in seltenen Fällen auch von einem auf den anderen Menschen ausbreiten. Das ist nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC bislang aber sehr selten passiert und habe nur wenige Menschen betroffen. Eine Infektion verläuft meist harmlos. Die Viren könnten sich aber so verändern, dass sie leichter von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Deshalb wurden Impfstoffkandidaten entwickelt, die im Fall einer Pandemie schnell zu verfügbaren Mitteln weiterentwickelt werden können.

In Mexiko sei ein Nachweis des Virus in Geflügel gemeldet worden, berichtete die WHO weiter. Im März sei ein A(H5N2)-Ausbruch in einem Geflügelbetrieb in einem Hinterhof im Bundesstaat Michoacán festgestellt worden – dieser grenzt an den Bundestaat México, wo die infizierte Person gelebt habe.

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