Neuer Bundesrat«Deshalb brachte ich Läckerli» – Beat Jans im Exklusiv-Interview
Am Mittwoch wurde Beat Jans im dritten Wahlgang in den Bundesrat gewählt. Auf seiner Medientour nach der Wahl machte er auch bei 20 Minuten halt.
Der SP-Mann ist gewählt – Beat Jans hat es in den Bundesrat geschafft. Schau dir im Video oben das Exklusiv-Interview an – oder lies es unten nach.
20minHerr Jans, der erste Basler Bundesrat seit 50 Jahren – man sieht es Ihnen an, Sie strahlen!
Ja, es ist eine ganz grosse Ehre, eine grosse Freude natürlich auch. Es waren, gerade auch aus Basel, wirklich viele Erwartungen da und ich freue mich auch, dass ich diese erfüllen konnte. Aber am Schluss möchte ich natürlich vor allem für die ganze Bevölkerung da sein und ihnen auch versprechen, dass ich mein Bestes gebe, auch für sie da zu sein.
Sie haben in Ihrer Antrittsrede gesagt, Ihre Tür sei für alle offen – wie haben Sie das gemeint?
Ich habe das tatsächlich so gemeint. Wir müssen natürlich, um gute Lösungen zu erarbeiten im Parlament, die dann auch mehrheitsfähig sind, von Anfang an zusammenarbeiten. Man muss spüren: Wo ist die Bruchstelle, wo sind die Sachen, wo wirklich eine wichtige Partei «abem Boot» fällt. So muss man ausloten, wo es langgeht. Darum habe ich das auch gesagt. Und wirklich: Ich möchte mit allen zusammenarbeiten, weil nur so bekommen wir mehrheitsfähige Lösungen, die für das ganze Land gut sind, hin.
Ist Ihre Tür auch für die EU offen? Sie wären ja fast für den Posten des Aussenministers prädestiniert?
Ich habe jetzt auch als Regierungspräsident Basel-Stadt die Aussenbeziehungen gepflegt, ich habe das sehr gern gemacht. Aber es ist so: Im Bundesrat entscheidet man gemeinsam, welche Dossiers frei sind, was man bekommt – man muss bereit sein für alles. Und ich freue mich auch auf jede Aufgabe, die ich dort bekomme.
Ein Nein war das nicht. Wie haben Sie denn nun eigentlich die Bauern doch noch überzeugt? Oder haben die alle Daniel Jositsch gewählt?
(lacht) Ich weiss nicht, wer wen gewählt hat. Das kann ich beim besten Willen nicht beurteilen. Ich kann einfach sagen: Meine Botschaft war klar, auch indem ich einen Korb voller Basler Leckerli mitgebracht habe – Stadt und Land müssen zusammen vorwärtsgehen. Es ist kein Gegeneinander. Es ist nur gut fürs Land, wenn sie zusammenkommen. Das ist ein Symbol gewesen und für dieses stehe ich auch ein. Ich möchte, dass die Interessen der Städte vertreten sind, aber das muss nicht auf die Kosten der Landwirtschaftsbevölkerung gehen.
Eine letzte Frage: Sie sagten bei Ihrer Antrittsrede zuerst, dass Ihre Familie diese am Fernseher nachverfolgt – dann sass sie doch plötzlich auf der Tribüne. Wussten Sie das nicht? Sie haben sehr emotional gewirkt.
(lacht) Tatsächlich, es hat mich riesig gefreut, ich habe das irgendwie nicht mitbekommen. Wir waren den ganzen Morgen zusammen in einem Zimmer im Bundeshaus, auch mit vielen anderen Freunden. Wir haben uns auch sofort in die Arme genommen, als das Wahlresultat bekannt gegeben wurde. Nachher habe ich irgendwie verpasst, dass sie dann bereits auf der Tribüne gelandet sind, in dem Moment, als ich im Saal war. Das war ein wunderschöner Moment.
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