Neuer DresscodeZKB-Angestellte sehen jetzt «wie Tennisspieler» aus
Vor den Sommerferien wurde in sämtlichen Filialen der Zürcher Kantonalbank der Dresscode gelockert. Nicht alle zeigen sich überzeugt.
Darum gehts
Im Juli hat die ZKB den Dresscode für die Laufkundschaft geändert.
Kundenberaterinnen und -berater tragen nun helle Chinos, weisse Turnschuhe und ein Hemd.
Vor allem von älteren Kundinnen und Kunden werde die neue Kleidung jedoch skeptisch aufgefasst, sagt ein Berater.
Bis 2030 sollen phasenweise alle Filialen der Zürcher Kantonalbank in neuem Gewand daherkommen. Dafür wird «ein tiefer dreistelliger Millionenbetrag» aufgewendet. Seit Juni respektive Juli treffen Kundinnen und Kunden in Kloten sowie Wollishofen das neue Konzept bereits an. Was in allen Filialen bereits umgesetzt wurde: Der Dresscode wurde gelockert.
«Der neue Business Casual Look steht für einen modernen, zugänglichen Auftritt, für die Nähe zur Kundschaft», heisst es in einer Mitteilung der Bank von Anfang Juli. Seither sind Kundenberaterinnen und Kundenberater in weissen Sneakern und Chino-Hosen anzutreffen.
«Kundschaft wirkt aufgeschlossener»
«Kleidung drückt Persönlichkeit aus und beeinflusst, wie man von anderen wahrgenommen wird. Studien zeigen: Unsere Kleidungswahl kann sich auf unser Selbstbewusstsein und unsere Leistungsfähigkeit auswirken», heisst es weiter.
«Die neue Kleidung beeinflusst die Kommunikation mit der Kundschaft definitiv positiv. Kundinnen und Kunden wirken aufgeschlossener und gesprächsbereiter. Es scheint, als ob die lockere Kleidung die formelle Barriere senkt», wird der Filialmitarbeitende Umberto Soriano zitiert. «Die Mitarbeitenden berichten nur Positives», schreibt die ZKB über den neuen Dresscode sowie das neue Filialkonzept.
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Skepsis bei älterer Kundschaft
Es gebe aber auch andere Meinungen, sagt ein Berater, der vermögende Privatkunden betreut, gegenüber dem «Blick». Es sei schon vorgekommen, dass sich ältere Kundinnen und Kunden bei ihm beschwert hätten. «Die Mitarbeitenden in den Empfangshallen sähen jetzt aus wie Tennisspieler», so der Berater.
«Von unserer Kundschaft wird es geschätzt, dass persönliche Berater noch in Anzug und Krawatte anzutreffen sind.»
Trendwende
Zahlreiche Schweizer Banken haben in den vergangenen Monaten ihre Kleidervorschriften gelockert. Vielerorts ist die Krawatte nicht mehr Pflicht. «Business Casual zieht in viele Banken ein und befeuert damit einen Kulturwandel», sagt die Modeberaterin Stefanie Diller gegenüber dem «Blick».
Zur Trendwende beigetragen hat wohl auch die Corona-Pandemie. «Bankangestellte hatten Schwierigkeiten, sich nach den Jogginghosen im Homeoffice wieder im klassischen Business Look zu kleiden.»
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