DiskriminierungNeuer Rassismusvorwurf gegen Abercrombie & Fitch
Eine Angestellte von Abercrombie erhebt schwere Rassismus- und Sexismus-Vorwürfe. Es ist nicht das erste Mal, dass die US-Kleiderkette negativ auffällt.
In Geschäften von Abercrombie & Fitch (A&F) werden schwarze Mitarbeiter früher nach Hause geschickt, wenn der CEO zu Besuch kommt. So lautet einer von vielen Vorwürfen, die eine Angestellte des US-Kleiderhändlers gegen ihren Arbeitgeber erhebt. In einem Blogeintrag schreibt sie ausserdem, dass sie aufgrund der «giftigen und oberflächlichen Arbeitsatmosphäre» ihre Anzahl Arbeitseinsätze auf ein Minimum reduziert habe.
Den Job bei A&F hatte sie angenommen, nachdem sie direkt im Geschäft angeworben worden war. Zwei männliche Angestellte in knapper Bekleidung hätten sie für «ihren heissen Look» gelobt und ihr gleich ein Jobinterview angeboten.
Regelmässige CEO-Besuche
In ihrer Zeit bei A&F sei der ehemalige CEO Mike Jeffries regelmässig im Geschäft vorbeigekommen. Der Fillialleiter habe jeden der Besuche akribisch vorbereitet, indem er für diese Tage nur die dünnsten, grössten und weissesten Mitarbeiter aufgeboten habe.
«Einmal hat sich eines der Models über dieses Vorgehen bei einer übergeordneten Stelle beschwert – doch das Verfahren verlief ergebnislos», erklärt die Studentin. Es hiess, man habe nicht nachweisen können, dass «hässlichere und schwarze Angestellte vor dem CEO versteckt» worden seien.
Sexuelle Belästigung durch Kunden
Doch das sei nicht das einzige Ärgernis bei A&F. Da die Angestellten sehr knapp bekleidet arbeiteten, seien sie ständig sexuell anzüglichen Bemerkungen der Kunden ausgesetzt. «Einmal kam ein Kunde ins Geschäft und erklärte mir, wie sehr ihm A&F gefalle, weil keine fetten und hässlichen Frauen dort arbeiten.»
Wirklich überraschend kommen diese Vorwürfe nicht. Bereits im Jahr 2004 musste sich die Kleiderkette einer Sammelklage wegen Diskriminierung stellen. Ex-CEO Mike Jeffries, der vor kurzem im Alter von 70 Jahren zurücktrat, verfügte ausserdem, dass A&F bei Frauenkleidern keine Übergrössen verkaufen darf. Der Grund: Dicke Menschen sähen nicht gut aus und seien uncool. Sie würden deshalb nicht dem Image von A&F entsprechen. Es sei daher am besten, wenn ihnen die Kleider gar nicht passten.