767-Notrutsche trieb vor Haus von Boeing-Kläger im Meer

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New YorkAbgefallene Notrutsche gefunden – vor Haus von Boeing-Kläger

Am Freitag musste eine 767 der Delta umkehren, weil eine Notrutsche abgefallen war. Nun wurde sie angespült – direkt vor dem Haus eines Anwalts, der gegen Boeing klagt.

Die Notrutsche wurde in Queens angespült.
Der Fundort in Belle Harbor ist nur rund neun Kilometer von JFK entfernt.
Delta-Mitarbeiter bargen die Rutsche nach dem Fund innert kurzer Zeit.
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Die Notrutsche wurde in Queens angespült.

Jake Bissell-Linsk

Darum gehts

  • Am Freitag fiel von einer Boeing 767 der Delta Air Lines kurz nach dem Start eine Notrutsche ab.

  • Nun wurde sie an einem Strandabschnitt in Queens angespült.

  • Entdeckt wurde sie ausgerechnet von einem Anwalt, der in eine Klage gegen Boeing involviert ist.

Eine Boeing 767-300 der Delta Air Lines musste am Freitagmorgen kurz nach dem Start vom John F. Kennedy International Airport in New York wegen einer Panne umkehren. Ziel wäre Los Angeles gewesen. Flug 520 kehrte gegen 8.35 Uhr zum Flughafen zurück, nachdem die Crew Vibrationen festgestellt hatte, so die Bundesluftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA).

Die Piloten hatten kurz nach dem Start der Flugsicherung Vibrationen und Schlaggeräusche gemeldet, wie «ABC News» berichtet. Das Flugzeug war insgesamt 33 Minuten in der Luft, bevor es zum Flughafen JFK zurückkehrte. Ein Sprecher von Delta teilte später mit, dass sich eine Notrutsche vom Flugzeug gelöst hatte. An Bord befanden sich 176 Passagiere, zwei Piloten und fünf Flugbegleiter. Sie alle kamen mit dem Schrecken davon.

Boeing-Kläger fand das Teil

Nun wurde das Gummiteil nach zwei Tagen am Strand von Rockaway Beach angespült, nur rund neun Kilometer vom Flughafen entfernt: Die gelbe Rutsche dümpelte in der Brandung in Belle Harbor bei Rockaway Beach im Stadtteil Queens. Und entdeckt wurde die Rutsche ausgerechnet von Jake Bissell-Linsk, einem Anwalt, dessen Firma eine Klage gegen Boeing eingereicht hat, wie die «New York Post» exklusiv berichtet: Seine Kanzlei verklagte den Flugzeugbauer, weil dieser nach dem Zwischenfall mit einer verlorenen Tür an einer Alaska-Airlines-Maschine falsche Sicherheitsangaben gemacht haben soll.

Bissell-Linsk sagte, er sei nach draussen gegangen und habe die gelbe Rutsche aus nächster Nähe fotografiert. Dabei habe er festgestellt, dass sie intakt zu sein schien, obwohl sie sich in den Felsen verheddert hatte und in der Brandung trieb. «Ich wollte sie nicht anfassen, aber ich kam nahe genug heran, um sie mir aus der Nähe anzusehen», sagte Bissell-Linsk gegenüber der «Post». Er ist immer noch verblüfft: «In unserem Fall geht es um Sicherheitsfragen bei Boeing, und diese Rutsche befindet sich buchstäblich direkt vor meinem Haus».

Delta holte Rutsche umgehend ab

Einige Stunden nach dem Fund sei ein Team von Delta-Arbeitern eingetroffen und habe die Rutsche aus dem Wasser geholt und auf einen Pick-up verladen. «Mein Nachbar rief die FAA-Hotline an, und die haben sonntags geschlossen», sagte Bissell-Linsk. «Also hat er einfach Delta angerufen.»

Bissell-Linsk sagte, er hoffe, dass die Luftfahrtbehörden untersuchen, warum die Rutsche vom Flugzeug fiel. «Ich denke, die Rutsche sollte denjenigen übergeben werden, die den Vorfall untersuchen.» Ob der Vorfall in seinem eigenen Verfahren eine Rolle spielen wird, weiss er noch nicht.

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