Rheinfelden AG«Nicht mehr geglaubt, dass er lebt» – Winnetou nach 7 Jahren gefunden
In Rheinfelden wurde ein obdachloser Kater von der Tierschutzorganisation Netap eingefangen. Es stellte sich heraus, dass er seiner Besitzerin vor sieben Jahren entwischt war.
Darum gehts
«Es hat mir den Boden unter den Füssen weggerissen», sagt die Besitzerin, als sie hörte, dass ihr 16-jähriger Kater wiedergefunden wurde. Winnetou verschwand vor sieben Jahren in Rheinfelden, eine Woche, nachdem sie ihn aus einem Tierheim in Muttenz adoptiert hatte. «Ich habe ihn damals auf meinen Balkon gelassen, den ich extra mit einem Katzennetz abgesichert hatte. Er muss es aber irgendwie geschafft haben, dieses zu lösen und mir zu entwischen», erinnert sie sich. «Wir haben monatelang nach ihm gesucht. Mit Flyern und einer Vermisstenmeldung auf der Seite der Schweizerischen Tiermeldezentrale (Stmz). Jedoch ohne Erfolg.»
Und aus heiterem Himmel tauchte Winnetou sieben Jahre später wieder auf. Die Tierschutzorganisation Netap hatte den Kater im August bei sich aufgenommen und ihm den Namen Perlios gegeben. Die Tierschutzorganisation wurde telefonisch von einem Anwohner informiert, dass sich eine Katze in der Nachbarschaft aufhalte, die zwar regelmässig gefüttert werde, aber dennoch mitgenommen aussehe. Noch vor Ort untersuchte der Tierschutz den Chip des Streuners. In der Heimtierdatenbank (Anis) war jedoch keine gültige Telefonnummer hinterlegt. Mithilfe der Gemeindeverwaltung Rheinfelden kontaktierten sie die ehemalige Halterin, die mittlerweile umgezogen war. «Sie hatte nicht mehr geglaubt, dass er lebt», erzählt Esther Geisser, die Präsidentin von Netap.
Allerdings konnten Winnetous Besitzer ihren verschwundenen Kater nicht mehr bei sich aufnehmen, weil sie mittlerweile zwei neue Katzen haben, die keinen Dritten im Bunde dulden.
«In der Nachbarschaft fragen, ob jemand die Katze kennt»
Aber wie konnte Winnetou sieben Jahre lang unentdeckt bleiben? «Viel zu oft werden Katzen von Anwohnern gefüttert, ohne dass man prüft, ob das Tier vielleicht irgendwo schmerzlich vermisst wird», weiss Geisser. «Sieht man eine unbekannte Katze, empfehlen wir als Erstes, in der Nachbarschaft zu fragen, ob jemand die Katze kennt. Ist dies nicht der Fall, sollte man die Vermisstenmeldung auf der Tiermeldezentrale (Stmz) prüfen», rät sie. Zudem lohne es sich, für fremde Katzen, die womöglich heimatlos sind, ein Halsband aus Papier mit der Aufschrift «Wem gehöre ich – bitte melden unter …» anzufertigen. So können sich die Tierhalter und Tierhalterinnen bei den verunsicherten Anwohnenden melden und sie über ihr Haustier informieren.
«Dass in sieben Jahren nie jemand auf die Idee kam, den Chip auslesen zu lassen oder mit dem Streuner zum Tierarzt zu gehen, finden wir tragisch», meint Geisser. Netap finde regelmässig ältere, kranke oder verletzte Katzen auf den Strassen, die allzu oft nicht gechipt seien. Winnetou, der jetzt Perlios heisst, wartet jetzt mit vielen anderen Büsis im Katzenhaus in Muttenz auf ein neues Zuhause.
Du weisst von einem Tier in Not?
Hier findest du Hilfe:
Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)
Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)
Tierrettungsdienst, Tel. 044 211 22 22 (bei Notfällen)
Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist
Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen
GTRD, Grosstier-Rettungsdienst, Tel. 079 700 70 70 (Notruf)
Schweizerische Vogelwarte Sempach, für Fragen zu Wildvögeln, Tel. 041 462 97 00
Tierquälerei:
Meldung beim kantonalen Veterinäramt oder beim Schweizer Tierschutz (anonym möglich)
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