Wegen Corona-ImpfungNicki Minaj twittert über geschwollene Hoden und Boris Johnson
Ein Impf-Tweet von Nicki Minaj löst grossen Trubel aus – unter anderem mit Boris Johnson und dem Gesundheitsminister von Trinidad und Tobago. Jetzt folgt eine Diskussion mit dem Weissen Haus über die Impfung.
Darum gehts
Nicki Minaj lässt ihre Followerinnen und Follower auf Twitter wissen, dass ein Freund ihres Cousins nach der Impfung impotent geworden sei.
Der Gesundheitsminister von Trinidad und Tobago widerspricht deutlich.
Ihr Tweet wird auch in Grossbritannien diskutiert – und nicht ganz ernst genommen.
Die Rapperin schickte Boris Johnson, weil dieser sie zu wenig kennt, eine ironische Sprachnachricht, um ihm aufzuzeigen, wie berühmt sie ist.
Der Gesundheitsminister von Trinidad und Tobago hat einem viel diskutierten Tweet der US-Rapperin Nicki Minaj über angebliche Nebenwirkungen einer Corona-Impfung widersprochen. Die 38-Jährige hatte am Montag geschrieben, einem Freund ihres Cousins auf Trinidad sei nach der Impfung gegen das Coronavirus der Hoden angeschwollen und er sei impotent geworden. Der Minister des Karibikstaates, Terrence Deyalsingh, sagte am Mittwoch, es gebe keine Berichte über einen solchen Fall. «Leider haben wir gestern so viel Zeit damit verschwendet, dieser falschen Behauptung nachzugehen», sagte er.
Minaj, die auf Trinidad geboren wurde und in New York aufwuchs, hatte zunächst am Montag auf Twitter erklärt, sie werde sich nicht für die Met Gala impfen lassen. Der Modeausstellung in New York am Montag, bei der ein Impfzwang galt, blieb sie fern. Kurz nach diesem Tweet folgte die Anekdote über ihren Cousin. Minaj riet dabei auch ihren mehr als 22 Millionen Followerinnen und Followern, sich die Entscheidung zur Impfung gut zu überlegen und sich nicht einschüchtern zu lassen.
Minaj sollte sich schämen
Für diesen Tweet erntete der Popstar viel Spott und Kritik – auch offline und weg von Trinidad oder den USA. Grossbritanniens oberster medizinischer Regierungsberater, Chris Whitty, sagte am Dienstag, Minaj solle sich schämen. Es gebe Menschen, die Unwahrheiten über die Impfung verbreiteten, obwohl sie es besser wüssten. «Es gibt eine Reihe von Mythen, die herumfliegen, von denen einige einfach nur lächerlich sind und von denen andere eindeutig nur zum Erschrecken gedacht sind. Dies ist eine davon», sagte der Mediziner am Dienstag bei einer Pressekonferenz.
Nicht so vertraut mit Arbeit von Minaj
Mit dabei war auch Grossbritanniens Premierminister Boris Johnson. Der Premier selber witzelte über die Musikerin: «Ich bin nicht so vertraut mit der Arbeit von Nicki Minaj. Ich kenne Nikki Kanani, die Super-Ärztin aus Bexley (Stadtteil in London), die Ihnen sagen wird, dass Impfungen wundervoll sind und jeder welche bekommen sollte. Ich höre lieber auf Nikki Kanani», schreibt «Bild».
«I’m a big, big star in the United States»
Dass sie dem britischen Premierminister nicht so bekannt ist, wie sie vielleicht dachte, stiess der Sängerin sauer auf. Sie sendete ihm via Twitter eine sarkastische Sprachnachricht. In falschem britischen Akzent sprach sie davon, Britin zu sein und mit Margaret Thatcher – der verstorbenen Premierministerin Grossbritanniens – zur Schule gegangen zu sein und in Oxford studiert zu haben. Sie fügte dann auch noch an, dass sie ein grosser, grosser Star in den USA sei.
Minaj hatte zuletzt auch getwittert, sie werde sich wahrscheinlich irgendwann impfen lassen. Wie mehrere US-Medien am Mittwoch berichten wurde Minaj vom Weissen Haus ein Telefongespräch mit einem Experten zur Aufklärung über die Sicherheit und Wirksamkeit der Vakzine angeboten. Die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki, sagte am Donnerstag in Washington, man habe angeboten, dass Minaj mit einem der Gesundheitsfachleute der Regierung telefonieren könne, um ihre Fragen zu Sicherheit und Effektivität einer Impfung zu beantworten. Das Angebot sei auf Mitarbeiter-Ebene überbracht worden. Es sei noch nicht über ein mögliches Format oder andere Details gesprochen worden. Minaj hatte am Mittwoch auf Twitter geschrieben, sie sei ins Weisse Haus eingeladen worden.
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