Nicolas Huber«Für den Big Air habe ich schon einen Traumtrick im Kopf»
Social-Media-Freak und Ausnahme-Snowboarder: Nicolas Huber hat grosse Pläne für die Freestyle-WM, wie er im Gespräch mit 20 Minuten erzählt.
Nicolas Huber verkleidet sich gerne als Joker.
Instagram / hubercop / leonvockenspergerDarum gehts
Nicolas Huber will bei der Freestyle-WM in St. Moritz eine Goldmedaille gewinnen.
Er nutzt Turniere in Österreich zur Vorbereitung und ist wieder fit nach einer Knieverletzung.
Huber plant einen neuen Trick für den Big Air-Wettbewerb, den er noch geheim hält.
Seine Frau, ebenfalls Sportlerin, kann an der WM nicht teilnehmen.
Nicolas Huber gilt im Snowboard-Sport als so etwas wie ein Freak. Auf den Sozialen Medien präsentiert sich der 30-Jährige mit waghalsigen Stunts und verkleidet sich gerne auch als Superschurken wie dem Joker aus Batman.
Vor der Freestyle-WM in St. Moritz vom 17. März bereitet sich der Zürcher in Laax vor und fährt sogar noch an einem Turnier in Österreich mit. Trotzdem gilt sein voller Fokus der Heim-WM, wie er im 20-Minuten-Interview vor dem Grossanlass verrät: «Nachher geht es mit Vollgas los. Ich nutze diese Wettkämpfe komplett zur Vorbereitung.»
Kalkuliertes Risiko
Von Schongang will Huber aber nichts wissen: «Man muss schon voll dabei sein, um seine Tricks zu machen. Klar werde ich nicht Hals über Kopf riskieren, wenn zum Beispiel schwierige Konditionen herrschen.» Trotzdem sei es für ihn sehr wichtig, gute Resultate herauszufahren. «Ich war vorher verletzt und ich bin jetzt heiss darauf, alle Wettkämpfe wieder geniessen zu können und mich selbst pushen zu können», so Huber.
Über die schwere Verletzung von Snowboard-Kollege Iouri Podlatchikov habe er auch erst spät erfahren: «Bei Iouri hört man solche Sachen meist erst über die Medien. Er spricht da auch nicht gerne darüber.» Verletzungen seien aber ein Teil vom Sport. «Einen Kreuzbandriss mit 36 Jahren wünsche ich natürlich niemandem», fügt Huber an. Er selbst habe mit seiner kürzlich erlittenen Knieverletzung Glück gehabt.

Nicolas Huber feilt derzeit schon an seinen Sprüngen für die WM.
FOCUSWATERSeine Blessur sei zwar nicht so gravierend gewesen, trotzdem musste er viele Wettkämpfe auslassen. «Eigentlich hätte ich schon springen können, doch die Gefahr, dass es dadurch schlimmer wird, war zu gross.» Für ihn sei das sehr schwierig gewesen, umso mehr brenne er für die Wettkämpfe: «Ich mache das Ganze ja, weil ich es liebe.»
Trick in der Hinterhand
Von der Verletzung lässt sich Huber aber nicht mehr ablenken: «Seit zwei Wochen bin ich beschwerdefrei.» Viel mehr: Er feilt bereits an einem Trick für die WM. «Ich habe einen Traumtrick im Hinterkopf, den ich gerne im Big Air zeigen will», sagt Huber. Wie der allerdings genau aussieht, möchte er noch nicht verraten.
Sein grosses Ziel sei natürlich eine WM-Medaille, aber lieber im Slope-Style: Es sei das vollkommene Paket, um sich als Fahrer zu präsentieren. «Ausserdem habe ich schon Silber und Bronze, da würde ich schon noch eine Goldene nehmen», erklärt Huber. Dieses Ziel verpasste Huber aber deutlich. Er blieb bereits in der Qualifikation hängen. Nun ist der Fokus voll auf den Big Air gerichtet.
Verfolgst du die Freestyle-WM?
Bezüglich seines Social-Media-Auftritts sei an der WM kein Stunt geplant. «Ich versuche mich an der Heim-WM wirklich voll auf das Sportliche zu fokussieren.» Er hätte natürlich schon Ideen auf Lager, diese werde er aber alle auf nach dem Turnier aufsparen. «Gewisse Videos, die ich mache, brauchen schon viel Aufwand und mentale Energie», erklärt Huber. Nachher gehe es aber wie gewohnt weiter, sagte Huber augenzwinkernd.
Familie als Fels in der Brandung
Um vom ganzen Sport und der Online-Welt Abstand zu gewinnen, tankt er viel Kraft bei seiner Frau: «Meine Frau ist der wichtigste Mensch in meinem Leben.» Er selbst habe manchmal zu viel Energie, um zu entschleunigen: «Sie holt mich da immer komplett runter.»
Seine Frau, Anastasia Tatalina, ist selbst Freeskierin, kann aber aktuell wegen des Sport-Embargos gegen russische Athlethinnen und Athleten selbst nicht teilnehmen. Er sei traurig, dass sie nicht mitmachen könne, aber es sei halt die Realität. Er habe jetzt die Chance zu fahren, und werde dies auch tun: «In gewisserweise fahre ich für uns beide. Ihre Gelegenheit kommt vielleicht ein anderes Mal.»
Folgst du schon 20 Minuten auf Whatsapp?
Eine Newsübersicht am Morgen und zum Feierabend, überraschende Storys und Breaking News: Abonniere den Whatsapp-Kanal von 20 Minuten und du bekommst regelmässige Updates mit unseren besten Storys direkt auf dein Handy.