Parmelin über das Rahmenabkommen - «Niemand will die Verhandlungen künstlich verlängern»

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Parmelin über das Rahmenabkommen«Niemand will die Verhandlungen künstlich verlängern»

Die Schweiz und die EU konnten sich am Freitag nicht einigen. Von einem Scheitern aber will Bundesrat Guy Parmelin noch nicht sprechen.

Guy Parmelin richtete sich nach den Gesprächen mit der EU an die Medien. (23. April 2021)

Guy Parmelin richtete sich nach den Gesprächen mit der EU an die Medien. (23. April 2021)

AFP

Darum gehts

  • Bundespräsident Guy Parmelin verkündete am Freitag, dass sich die Schweiz und die EU im Zusammenhang mit dem Rahmenabkommen nicht einigen konnten.

  • Dies sei aber noch kein Scheitern, sagt der Bundesrat nun in einem Interview.

  • Man gehe jetzt nochmals auf beiden Seiten über die Bücher und wolle die Ausgangslage prüfen.

«So wie das Rahmenabkommen vorliegt, können wir es nicht unterzeichnen», sagte Bundesrat Guy Parmelin am Freitag nach den Verhandlungen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die Schweiz und die EU konnten ihre Differenzen nicht bereinigen. Ein Scheitern sei dies jedoch nicht, sagt der Politiker nun im Gespräch mit dem «SonntagsBlick». «Eine Verhandlung beinhaltet immer das Risiko des Scheiterns. So weit sind wir aber noch nicht.» Auf beiden Seiten wolle man nun die Ausgangslage genau prüfen. Dazu gehöre auf Schweizer Seite die Konsultation der parlamentarischen Kommissionen und der Kantone.

Parmelin betont im Interview: «Niemand in der Europäischen Union oder in der Schweiz will die Verhandlungen künstlich verlängern.» Europa sei der wichtigste Partner der Schweiz. Es gäbe bereits 120 bilaterale Verträge und es stehe viel auf dem Spiel: «Wir sind mitten in Europa. Und wir haben der EU viel zu bieten, wie auch sie uns viel zu bieten hat.» Allerdings wolle der Bundesrat das Abkommen nur unterzeichnen, wenn die Lösungen bei den drei offenen Punkten – dem Lohnschutz, der Unionsbürgerrichtlinie und den staatlichen Beihilfen – zufriedenstellend seien.

Eine Volksabstimmung käme für Parmelin infrage, «wenn der Bundesrat überzeugt ist, dass er ein Abkommen vorlegen kann, das für die Schweiz gut ist. Dafür braucht es zufriedenstellende Lösungen bei den drei offenen Punkten». Wie sieht es mit Alternativen aus? Daran denke der Bundesrat immer, so Parmelin im «SonntagsBlick». Aber diese Diskussion sei verfrüht.

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