No-GosDas sollte dir nicht passieren, wenn du KI für Bewerbungen nutzt
Mit KI erstellte Bewerbungsschreiben sind für Recruiter kein Problem – wenn du dich an ungeschriebene Spielregeln hältst.
KI-Bewerbungen: Darum gehts
Künstliche Intelligenz (KI) ist längst auch im Personalwesen angekommen.
Passt du KI-Vorschläge richtig an, kannst du sie auch für Bewerbungen nutzen.
Ein No-Go sind KI-Inhalte, die nicht zur Position passen.
«Entscheidend für einen Recruiter ist nicht, ob und wie viel KI jemand als Unterstützung genutzt hat, sondern die Qualität des Endergebnisses», sagt Rundstedt-CEO Pascal Scheiwiller, der über 20 Jahre Erfahrung in der Personalberatung hat. Du kannst für dein Bewerbungsschreiben also eine KI nutzen – musst dabei aber vorsichtig sein und Spielregeln einhalten.
Nutzt du künstliche Intelligenz für Bewerbungsschreiben?
Bruno Flütsch vom ETH-Start-up Career Fairy schätzt, dass zehn bis 25 Prozent der Bewerbenden KI-Tools nutzen: «Wahrscheinlich sind es mehr, da einige sie so geschickt einsetzen, dass es nicht auffällt.»

Bei Bürojobs und administrativen Rollen ist der Anteil KI-generierter Bewerbungen höher als normal.
imago/JOKERBei Bürojobs und administrativen Rollen ist der Anteil KI-generierter Bewerbungen laut Flütsch höher als bei handwerklichen Jobs. Wer KI verwende, nutze sie wohl auch für Bewerbungen, sagt Scheiwiller.
Das sind die No-Gos
KI-Inhalte nicht hinterfragen
KI-generierte CVs oder Motivationsschreiben einfach zu übernehmen, ohne zu prüfen, zu hinterfragen und zu optimieren, gehe gar nicht.
KI-Inhalte, die nicht zur Position passen
Wichtig sei auch, KI-Inhalte auf die Position anzupassen, so Scheiwiller.
Überlange CVs und Motivationsschreiben
KI kann Bewerbungsschreiben aufblähen. «Ab drei Seiten stellt sich die Frage, wer das überhaupt noch liest», sagt Karriereberaterin Anne Forster.
Unpersönliches Anschreiben
Das Anschreiben ist oft der erste Eindruck, den Recruiter von dir haben. Nutzt du künstliche Intelligenz, kann es unpersönlich sein, warnt Flütsch.
Sich bewusst falsch darstellen
Wer KI nutzt, laufe Gefahr, sich als jemanden auszugeben, der man nicht ist, sagt Flütsch. Das kann etwa passieren, wenn man mit ChatGPT ein Motivationsschreiben generiert, das nicht zur Stellenbeschreibung passt.
Die Bewerbung wirkt nicht authentisch
Bewerbungen sollten authentisch sein. Es könne falsche Erwartungen wecken, wenn Bewerbende in ihrem Schreiben dank KI selbstbewusst und eloquent erscheinen, aber im Gespräch unsicher wirken, stottern oder nicht genau wissen, worum es in der Stelle geht, sagt Flütsch.
Darauf musst du beim Einsatz von KI achten
Bearbeite die Vorschläge der KI
Entscheidend ist, dass man KI nur als Hilfsmittel einsetzt. Generierte KI-Inhalte musst du weiterverarbeiten, persönlich färben und optimieren.
Füge eine persönliche Note hinzu
Wer KI-Inhalte einfach kopiert, läuft laut Scheiwiller Gefahr, Bewerbungen ohne persönliche Note und professionelle Schärfe zu versenden.
Fokussiere auf ein qualitativ gutes Endergebnis
Mache man das, sei es für Recruiter schwierig herauszufinden, wie stark KI bei einer Bewerbung mitgespielt habe. «Es ist aber auch unwesentlich, weil schlussendlich das Resultat zählt», sagt Scheiwiller.
Überzeuge in maximal zehn Sekunden
Laut Elke Rottmann von der Recruiting-Agentur Hearts and Brains muss ein CV die Recruiter in sieben bis zehn Sekunden dazu motivieren, sich den Lebenslauf genau anzuschauen.
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