Noch nie war der Krieg so unbeliebt

Aktualisiert

Einsatz in AfghanistanNoch nie war der Krieg so unbeliebt

Die Amerikaner zweifeln an ihrem Krieg in Afghanistan. Der längste Krieg der US-Geschichte ist in der Gunst der Bürger markant gesunken.

Der Militäreinsatz der internationalen Truppen in Afghanistan ist in den USA so unpopulär wie nie zuvor. Das geht aus einer Umfrage des Instituts Gallup und der Zeitung «USA Today» hervor.

Demnach sind 43 Prozent der Befragten der Meinung, der Beginn des Einsatzes in Afghanistan nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 sei ein «Fehler» gewesen. Ende 2008, kurz nach der Wahl Barack Obamas zum US-Präsidenten, waren nur 28 Prozent der Bürger dieser Meinung.

Der Umfrage zufolge schätzen 62 Prozent der US-Bürger die Lage in Afghanistan zudem als «ziemlich schlecht» oder «sehr schlecht» ein. Erst kürzlich waren über das Internetportal WikiLeaks zehntausende Dokumente aufgetaucht, die ein düsteres Bild von der Situation in dem Land gezeichnet hatten.

Schlechte Führungsqualitäten

Die Befragten bescheinigten ihrem Präsidenten zudem mehrheitlich schlechte Führungsqualitäten in Bezug auf den Konflikt in Afghanistan: 57 Prozent der Befragten sind mit der Art und Weise, wie Obama den Einsatz lenkt, nicht einverstanden, im Februar hatten sich 47 Prozent negativ dazu geäussert.

Obama hatte Ende 2009 seine neue Strategie für den Einsatz am Hindukusch vorgestellt und die Entsendung von mehr als 30 000 zusätzlichen Soldaten in das Land angekündigt, um den Kampf gegen die Taliban zu verstärken.

Noch am Montag hatte Obama erklärt, trotz erheblicher Schwierigkeiten machten die USA «Fortschritte» in Afghanistan. Unter anderem weil der Juli mit 66 getöteten US-Soldaten der bislang blutigste Monat seit Beginn des Konfliktes war, wird der Einsatz in der US-Bevölkerung aber zunehmend kritischer gesehen. (sda)

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