ItalienTouristen-Attraktion vor dem Aus – Venedig sitzt auf dem Trockenen
Norditalien erlebt zurzeit eine massive Dürre. Der grösste See Italiens meldet einen historischen Tiefstand. In der Stadt Venedig stecken Gondeln im Schlamm fest.
Die Gondeln sitzen in Venedig grösstenteils auf dem Trockenen.
Darum gehts
Wegen ausfallender Niederschläge herrscht in Norditalien derzeit vielerorts eine Dürre.
Bilder aus Venedig zeigen, dass ganze Kanäle ausgetrocknet sind.
Umweltschützer schlagen verschiedene Massnahmen zur Reduzierung des Wasserkonsums und zur besseren Verwertung des Regenwassers vor.
Einwohnerinnen und Einwohner sowie Touristen erleben derzeit besorgniserregende Bilder in Venedig. «Die Lagunenstadt ist das Abbild des verrückten Klimas dieser Wochen», sagen Menschen gegenüber der «Süddeutschen Zeitung». Bilder zeigen, dass viele Kanäle ausgetrocknet sind und die Gondeln auf Schlamm fahren.
Am vergangenen Wochenende lag der Gezeitenpunkt in Venedig laut dem «Merkur» mehr als einen halben Meter unter dem normalen Wasserpegel. Für Rettungsdienste hat das drastische Auswirkungen. Wasserkrankenwagen kämen während der Ebbe für ein paar Stunden nicht zu Einsatzorten. Das Newsportal berichtet, dass niedrige Wasserstände in Venedig selten seien, aber trotzdem immer wieder vorkämen. Für das Phänomen diesmal ist laut Experten unter anderem eine besondere Wetterlage verantwortlich: Ein Hochdruckgebiet über Italien, das wie eine Barriere wirkt und Regen abhält. Die Dauer und die Ursache für die aktuelle Trockenheit seien aussergewöhnlich.
Nationale Wasserstrategie gefordert
Die Dürre im Norden Italiens nimmt nach Einschätzung von Umweltschützern immer alarmierendere Ausmasse an. In den italienischen Alpen sei in den vergangenen Monaten 53 Prozent weniger Schnee gefallen als im langjährigen Durchschnitt, teilte die Umweltorganisation Legambiente Anfang der Woche mit.
Im Becken des Pos, des grössten Flusses des Landes, seien die Niederschläge sogar um 61 Prozent gesunken und selbst der Gardasee, der grösste See in Italien, meldet historische Tiefstände – obwohl dieser normalerweise auch in Zeiten von wenigen Niederschlägen keine Probleme habe. Betroffen seien auch der Norden und das Zentrum des Apennins – ein Gebirgszug, der grosse Teile Italiens durchzieht. Es sei im Wintermonat Februar im Übrigen auch wärmer als im Durchschnitt.
Legambiente richtete am Montag einen Appell an die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und forderte von ihr eine nationale Wasserstrategie. Konkret schlugen die Umweltschützer verschiedene Massnahmen zur Reduzierung des Wasserkonsums und zur besseren Verwertung des Regenwassers vor.
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