PjöngjangNordkorea sprengt Strassenverbindung in Süden: Eskaliert die Lage?
Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist zunehmend angespannt. Nordkorea will die Grenzverbindungen nach Südkorea dauerhaft unterbrechen. Nach Angaben aus Seoul hat der Norden damit nun begonnen.
Videos zeigen die von Nordkorea verursachten Sprengungen.
SOUTH KOREAN DEFENCE MINISTRYDarum gehts
Auf der koreanischen Halbinsel intensivieren sich die Spannungen wieder enorm.
Nun hat Pjöngjang diverse Strassen in den Süden gesprengt.
Zuvor wurden die Artillerietruppen an der Grenze in volle Kampfbereitschaft versetzt.
Nordkorea hat nach südkoreanischen Militärangaben Teile der innerkoreanischen Strassenverbindungen gesprengt. Wie der Generalstab in Seoul laut der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap bekanntgab, seien auf der nördlichen Seite der Demarkationslinie Teile von zwei Strassen zerstört worden.
Das Land unter Diktator Kim Jong-un hatte vor einigen Tagen angekündigt, sämtliche Strassen- und Eisenbahnverbindungen zu Südkorea dauerhaft unterbrechen zu wollen. So warnte Kim Yo-jong, die kleine Schwester des Diktators, das Nachbarland im Süden vor einer «furchtbaren Katastrophe», wenn die Drohnenflüge andauern sollten.
Sprengungen zur «Verhinderung eines Krieges»
Begründet wurden die Sprengungen mit dem Schutz der nationalen Sicherheit sowie zur Verhinderung eines Krieges. Die innerkoreanischen Strassenverbindungen galten einst als Symbole der Zusammenarbeit zwischen Süd- und Nordkorea, wie Yonhap berichtete.
Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben sich zuletzt aber deutlich erhöht. Am Wochenende beschuldigte Nordkorea den Süden, Drohnen mit anti-nordkoreanischen Flugblättern nach Pjöngjang entsandt zu haben. Südkorea bestätigte das nicht. Laut Nordkoreas Staatsmedien wurden Beobachtungsposten zur Luftverteidigung verstärkt. Entlang der demilitarisierten Zone soll Pjöngjang in den letzten Monaten auch bereits Zehntausende Landminen verlegt haben.
Artillerie an der Grenze in Kampfbereitschaft
Zudem befahl Pjöngjang am Sonntag allen Artillerie-Verbände nahe der Grenze zu Südkorea, volle Kampfbereitschaft zu erstellen. Auch dieser Schritt erfolgte als Reaktion auf die Flugblätter, die laut nordkoreanischen Angaben auf ihrem Territorium verteilt worden sind. Man werde «alle Angriffswaffen» in Bereitschaft versetzen, um notfalls die militärische Infrastruktur entlang der südlichen Grenze Südkoreas anzugreifen.
Konkret wurde für acht Artilleriebrigaden, die schätzungsweise etwa 32'000 Soldaten und 400 Geschütze umfassen, der Befehl zur vollen Kampfbereitschaft erteilt. Total umfasst das Heer der koreanischen Volksarmee 21 Artilleriebrigaden mit 10'000 Geschützen, von denen die meisten an der Grenze zu Südkorea stationiert sind. Insgesamt verfügt die nordkoreanische Armee über fast eine Million Soldaten im Aktivdienst und weiteren 420'000 Reservisten.
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