Nu Rave: Das Spassmobil der englischen Popmusik
In England, dem Mutterland der Popmusik, jagt normalerweise ein Pop-Hype den nächsten. Der neuste heisst Nu Rave – und hat es jetzt auch in die Schweiz geschafft.
Smileys, Neon-Kleider und seltsame Frisuren sind zurück auf Londons Strassen. Der Grund? Rave is back! Dank den Klaxons, einer Newcomerband aus Stratford-upon-Avon in der tiefsten Provinz, und «NME», Englands Hype-Blättchen Nummer eins.
Doch Moment. Rave? Trance? Street Parade? Nein. Damit sind nicht 10000 verpeilte Raver in Roggwil gemeint, sondern Rave auf Englisch. Also Stone Roses, Happy Mondays und Primal Scream: fiepsender, tanzbarer, mitreissender Dance-Rock.
In England erreichte das Debüt der Klaxons im Februar Platz zwei der Charts, und es schossen rund um den Globus Bands aus dem Boden, die dem Nu Rave zugeordnet werden: Cansei de ser sexy aus Brasilien, Shitdisco aus Schottland oder Goose aus Belgien. Jetzt schwappt die Nu-Rave-Welle auch in die Schweiz. In Zürich etwa arbeitet der Rock-Club Abart mit seiner Partyreihe Indiependance seit zwei Jahren daran, tanzbarem Rock eine Plattform zu bieten: «Mit Nu Rave finden Dance und Indie endlich zusammen», so Oli Zemp vom Abart. Doch wer Nu Rave erleben will, muss sich beeilen: «Das Spassmobil fährt jetzt durch die Strassen, in ein paar Monaten könnte das bereits wieder Geschichte sein», so Zemp.
Niklaus Riegg
Am 17.3. spielen die Nu-Rave-Könige Klaxons im Abart, am 12.4. folgen The Sunshine Underground mit einer poppigeren Nu-Rave-Spielart. Die nächste Indiependance steigt am 24.3. Und auch die Dampfzentrale Bern hat mit Moustache ihre eigene Nu-Rave-Partyserie.