VergewaltigungsvorwurfNun will Jörg Kachelmann klagen
Der 51-jährige Schweizer Jörg Kachelmann soll seine ehemalige Lebensgefährtin vergewaltigt haben. Die hat den Meteorologen angezeigt. Sein Anwalt glaubt der Frau nicht und nun will der Moderator selbst gegen die Anschuldigungen klagen.
Es sind schwere Vorwürfe, die die langjährige Lebensgefährtin gegen Jörg Kachelmann erhoben hat. Er soll sie gewaltsam zum Geschlechtsverkehr gezwungen haben. Im Februar soll es passiert sein. Die Frau reichte Anzeige ein. Jetzt sitzt der Meteorologe in Untersuchungshaft in Mannheim.
Dort hat ihn sein Anwalt bereits besucht. Und der glaubt den Schilderungen der Frau nicht. «Die Vorwürfe sind falsch und frei erfunden», sagte Professor Ralf Höcker der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Die Beschuldigungen würden «jeglicher Grundlage entbehren». Auch Kachelmanns Firmensprecherin, Stephanie Schless, zweifelt an den Angaben. «Wir halten das für ein Missverständnis, das sich sicherlich schnell aufklären wird», liess sie ausrichten.
Kachelmann wird sich juristisch zur Wehr setzen
Wie bild.de berichtete, hat Kachelmanns Firma meteomedia unterdessen ankündigt, der Wetter-Experte werde sich juristisch gegen den Vergewaltigungsvorwurf zur Wehr setzen. «Jörg Kachelmann wird wegen falscher Anschuldigung Klage erheben», hiess es in der meteomedia-Mitteilung. «Ohne dem Gang der Justiz vorgreifen zu wollen, halten wir es für undenkbar, dass die Anschuldigungen stimmen könnten.» Die Vorwürfe seien absolut ungerechtfertigt. «Selbstverständlich wird Kachelmann gegen die uns bekannte Anzeigeerstatterin Anzeige erstatten.»
Die ARD, bei der Kachelmann die Wetterprognosen moderierte, verzichtete bislang auf eine Stellungnahme. Im Laufe der Woche wolle man aber eine Erklärung abgeben.
Kampagne gegen Gewalt
Der Vorwurf gegen Kachelmann ist happig - und wird hart bestraft. Sollte der Meteorologe wegen Vergewaltigung verurteilt werden, müsste er laut Staatsanwaltschaft mit einer Haftstrafe «nicht unter einem Jahr» rechnen. Noch Mitte Dezember präsentierte der Wetterexperte in Berlin beim Start einer Kampagne gegen die Misshandlung von Kindern ein Plakat mit der Aufschrift «Gewalt hinterlässt Spuren».
Kachelmann in Deutschland
Jörg Kachelmann produziert mit seiner Firma Meteomedia Wettersendungen in der ARD - seit 1994 vor der 20-Uhr-Ausgabe der «Tagesschau» und seit 2002 nach den «Tagesthemen». Seine Karriere bei der ARD hatte er 1990 als «Weatherman» beim Radiosender SWF 3 (inzwischen SWR) gestartet. Damals hatte er sich in Bächli bei St. Gallen als autodidaktisch ausgebildeter Meteorologe selbstständig gemacht und die Meteomedia gegründet. Mit dem Start des ARD-Frühstücksfernsehens im Jahr 1992 begann seine Fernsehkarriere.
In den 90er Jahren machte er sich auch in der Fernsehunterhaltung einen Namen. Er war seit 1997 viele Jahre Moderator der MDR-Talkshow «Riverboat». Keinen Erfolg hatte er als Quizmaster, als er 1998 die Neuauflage der legendären Show «Einer wird gewinnen» übernahm, die Hans Joachim Kulenkampff berühmt gemacht hatte. (ddp)