«Nur jeder dritte Freier schützt sich konsequent»
Kondome, nein danke: Schon wieder hat die Anzahl Safer-Freier abgenommen. Dies zeigt die aktuelle Don-Juan-Bilanz der Zürcher Aids-Hilfe.
«Nur jeder dritte Freier schützt sich konsequent», sagt Margrit Schnorf von der Zürcher Aids-Hilfe gegenüber 20 Minuten. Diese Zunahme um 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sei erschreckend. Auch beim Oralverkehr werden weniger Kondome benutzt. Nur 19 Prozent tun es mit. 2004 waren es noch 26 Prozent.
Die so genannten Edukatorinnen der Zürcher Aids-Hilfe waren nun bereits zum sechsten Mal im Dienste des Freierbildungsprojekts Don Juan unterwegs. In diesem Jahr haben sie 758 Freier am Sihlquai-Drogenstrich und im Sexmilieu an der Langstrasse über Risiken und Schutzmöglichkeiten betreffend sexuell übertragbarer Krankheiten informiert.
«Das sind erfreulich viele, im letzten Jahr haben sich nur 410 Männer auf ein Gespräch eingelassen», sagt Schnorf. Trotzdem scheinen die Sexkonsumenten unbelehrbar zu sein. Mit der Abnahme der Safer-Freier steigt gleichzeitig die Unkenntnis über HIV/Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten: 40 Prozent der Freier haben einen guten Wissensstand, 2004 war es noch 50 Prozent gewesen. «Gründe gibt es viele», sagt Schnorf.
Erektionsschwierigkeiten würden aber vermehrt als Grund für Risikosex angegeben.
Alexandra Roder