Oberösterreich: Brand vor Asylunterkunft – «mussten Frauen schützen»

Aktualisiert

OberösterreichBrand vor Asylunterkunft – «mussten Frauen schützen»

Am Mittwoch ist es in Oberösterreich zu einem Brand eines Containers vor einer Asylunterkunft gekommen. Die ausgerückte Feuerwehr wurde am Löschen gehindert.

von
heute.at
«Wir mussten die Frauen schützen», sagt Feuerwehrkommandant Rudolf Breuer. 

«Wir mussten die Frauen schützen», sagt Feuerwehrkommandant Rudolf Breuer. 

FF Steyregg

Darum gehts

  • In Österreich hat es in einer Asylunterkunft gebrannt.

  • Als die Feuerwehr ankam, wurden Feuerwehrfrauen belästigt.

  • Die Feuerwehrleute mussten dann Polizistinnen und Polizisten anfordern.

Noch immer ist der Ärger bei der Feuerwehr Steyregg in Oberösterreich gross: Am Mittwochabend gegen 22.37 Uhr wurde sie zu einem Brand in einem Hotel – das als Asylunterkunft dient – gerufen. «Beim Eintreffen an der Einsatzadresse war ersichtlich, dass ein Abfallcontainer in Vollbrand stand und die Bewohner der Asylunterkunft um den Brandherd tanzten und der Feuerwehr eine ungehinderte Zufahrt zum Brandherd verhinderten», so die Feuerwehr in einer Schilderung der Ereignisse am Tag danach.

Körperkontakt mit Feuerwehrfrauen gesucht

Die Polizei hingegen stellte die Vorfälle in einer Aussendung harmloser dar. Die Feuerwehr habe ungehindert löschen können, es habe keine Bedrohung gegeben. Gegenüber der österreichischen Zeitung «Heute» berichtet nun der Einsatzleiter, was aus seiner Sicht in der Nacht passiert ist: «Als wir beim Hotel eingetroffen sind, haben die wartenden Jugendlichen geklatscht, gejubelt und geschrien», sagt der Steyregger Feuerwehrkommandant Rudolf Breuer. «Das war für sie Volkssport. Die haben sich gefreut, dass wir kommen.»

«Wir mussten die Frauen schützen»

Steyregger Feuerwehrkommandant Rudolf Breuer

Rund 50 Asylwerber – die Polizei spricht von 30 Personen – seien vor dem Hotel gestanden, einige davon wären dann auf fünf Feuerwehrfrauen – laut Breuer zwischen 16 und 25 Jahren – losgegangen. «Sie sind auf Körperkontakt gegangen, wurden dabei aber nicht handgreiflich», so Breuer und fügt an: «Wir mussten die Frauen schützen.» Man habe sofort die Polizei gerufen, die dann mit mehreren Streifen und Hunden gekommen sei, fügt Breuer an. «Die haben dann für Ruhe gesorgt», erklärt der hörbar beunruhigte Kommandant.

Vier Einsätze an drei Tagen

Für ihn und seine Kollegen war es bereits der «vierte Einsatz am dritten Tag» beim selben Standort: «Zuerst wurden wir am 25. Dezember gerufen, der Druckknopfmelder in der Asylunterkunft wurde betätigt. Dann zwei Mal am 26. und jetzt am 27.» Breuer schildert einen drastischen Zwischenfall: «Am Dienstagabend während des zweiten Einsatzes wurden Kameradinnen beim Hotel mit Christbaumschmuck von den Jugendlichen beworfen.» Es handle sich hier eindeutig um eine «Serie», so der Kommandant weiter. 

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