ÖsterreichBauer tot – 43 Erben kämpfen seit zehn Jahren um Millionen
Zehn Jahre nach dem Tod eines Landwirts ist sein Millionen-Erbe noch immer blockiert. Ein dubioser Grundstücksverkauf sorgt für weitere Ermittlungen.
Darum gehts
Ein Jahrzehnt nach dem Tod von Otto Schickinger ist sein Erbe noch immer nicht verteilt.
43 Erben kämpfen mit juristischen Hürden und internen Streitigkeiten.
Ein Grundstück wurde für weniger als ein Drittel des gebotenen Preises verkauft.
Die Staatsanwaltschaft Wels untersucht mögliche Unregelmässigkeiten beim Verkauf.
Ein Jahrzehnt nach dem Tod eines wohlhabenden Landwirts aus dem oberösterreichischen Weisskirchen im Bezirk Wels-Land ist sein Erbe bis heute nicht verteilt. Die 43 Hinterbliebenen kämpfen mit juristischen Hürden, internen Streitigkeiten und einem brisanten Grundstücksverkauf.
Als der 91-jährige Landwirt Otto Schickinger vor zehn Jahren auf seinem Hof starb, hinterliess er ein beeindruckendes Erbe: Ein weitläufiger Bauernhof, eine Tankstelle, eine wertvolle Sammlung von Gold-Dukaten und rund eine Million Euro in bar. Die Vermögenswerte werden insgesamt auf über zehn Millionen Euro geschätzt. Doch anstatt über den plötzlichen Reichtum zu verfügen, warten die Erben bis heute auf ihr Geld.
Elf Erben blieben der Verhandlung fern
Der Nachlass soll aufgeteilt oder verkauft werden. Doch ein Gerichtstermin in Wels, der Klarheit bringen sollte, endete ergebnislos. Elf der 43 Erben blieben der Verhandlung fern, wie Heute.at berichtet. Weil Entscheidungen einstimmig getroffen werden müssen, bleibt das Verfahren blockiert.
Ein Vertreter von zwölf Hinterbliebenen spricht von massiven Versäumnissen bei der Abwicklung der Verlassenschaft. Besonders in der Kritik steht der zuständige Notar. «Seit Jahren wird der Prozess verzögert, es gibt eklatante Fehler», sagte der Vertreter.
Brisanter Grundstück-Verkauf
Zusätzliche Brisanz erhält der Fall durch den Verkauf eines Grundstücks aus dem Nachlass. Laut dem bevollmächtigten Erbverwalter wurde dieses für knapp eine Million Euro verkauft – obwohl ein anderer Interessent über drei Millionen Euro geboten haben soll.
Hast du schon einmal einen Erbstreit erlebt?
«Ich kann beweisen, dass es dieses Angebot gab, aber das Grundstück wurde trotzdem für einen Bruchteil davon veräussert», erklärte er gegenüber den «Oberösterreichischen Nachrichten». Besonders pikant: Die Käuferin der Liegenschaft soll die Lebensgefährtin des Maklers sein, der den Verkauf abwickelte.
Die Staatsanwaltschaft Wels prüft die Vorwürfe. Ob es sich um einen manipulierten Verkauf handelt, bleibt unklar. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. Eine endgültige Entscheidung wird frühestens in einigen Monaten erwartet.
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