Rammstein-SängerÖsterreicherin erhebt schwere Vorwürfe gegen Till Lindemann
Schneeballeffekt im Fall Rammstein – nachdem die Irin Shelby Lynn dem Lead-Sänger Till Lindemann sexuelle Nötigung vorwarf, melden sich nun immer mehr Frauen zu Wort.
Darum gehts
Beim ORF meldete sich ein weiteres mögliches Opfer von Till Lindemann.
Sie legt Fotos vor, die Verletzungen zeigen, die von Lindemann verursacht sein sollen.
Die Fotos wurden forensisch auf Echtheit überprüft.
Keine Woche vergeht, in der sich nicht mindestens eine weitere Frau meldet, die angibt, sie sei Opfer von sexueller Gewalt durch Rammstein-Sänger Till Lindemann (60) geworden. Nun berichtet der ORF über eine junge Frau, die ebenfalls behauptet, sie sei von Lindemann zu sexuellen Handlungen gezwungen worden.
Im Gegensatz zu anderen Frauen, die an die Öffentlichkeit gingen oder ihre Geschichte einem Medium zukommen liessen, sagt Beate H. (Name von der ORF-Redaktion geändert) im Gespräch mit dem österreichischen Medium, dass sie nicht betäubt oder sediert worden sei. Dennoch habe Lindemann sie sexuell bedrängt, hinterher seien gut sichtbare Verletzungen auf ihrem Gesäss zurückgeblieben. Sie habe noch «Aua, bitte hör auf!» geschrien. «Auf einmal habe ich einen enormen Schmerz gespürt.»
Aufnahmen der Verletzungen wurden forensisch untersucht
Von den körperlichen Verletzungen, die Beate H. Lindemann zuschreibt, liegen Fotos vor – obwohl an dem besagten Abend, als Lindemann einige vorher «ausgewählte» Frauen aufs Hotelzimmer einlud, Handys verboten waren. Nach dem Geschehen soll eine der anderen Frauen das Gesäss von Beate H. fotografiert haben. Um die Echtheit der Aufnahmen zu überprüfen, liess der ORF die Aufnahmen forensisch auswerten: sowohl digitalforensisch als auch gerichtsmedizinisch.
«Bei den Fotos handelt es sich sehr wahrscheinlich um unveränderte Digitalaufnahmen», sagt Thomas Gloe vom Unternehmen dence GmbH. Ausserdem habe er weder eine Manipulation des Aufnahmedatums noch der Uhrzeit feststellen können. Auch die Gerichtsmedizinerin Kathrin Yen, ärztliche Direktorin am Institut für Rechtsmedizin in Heidelberg, ist sich sicher, dass die Fotos «Verletzungen nach stumpfer Gewalteinwirkung im Sinne mindestens eines sehr kräftigen Schlags mit der flachen Hand auf die rechte Gesässhälfte» zeigten.
Beate H. wurde von Alena M. «ausgesucht»
Wie war es überhaupt zum behaupteten Übergriff gekommen? Laut Beate H. sei sie zuvor auf Instagram von Alena M., deren Name im Zusammenhang mit dem «Rammstein-Scouting» immer wieder fällt, angeschrieben worden. M. habe in Aussicht gestellt, dass Beate Lindemann persönlich treffen könne. Voraussetzung: sich hübsch machen, sexy anziehen und keine Typen mitbringen. Beate sei dann zur sogenannten «Pre-Party». Von allen anwesenden Mädchen wurden Fotos gemacht, die seien dann Lindemann gezeigt worden, damit er sich die gewünschten Frauen aussuchen konnte.
Lindemann habe sie dann im Anschluss in sein Hotelzimmer eingeladen. Für Beate war klar: Sie will keinen Sex mit Lindemann. Dennoch ging sie zusammen mit den anderen Mädchen aufs Zimmer. Sie war sich sicher, immer noch «Nein» sagen zu können. «Ich habe gedacht, ich habe die Kontrolle über die Situation.» Im Hotelzimmer habe sie ihr «Nein» noch mehrfach wiederholt.
«Er kann mit jungen Frauen nicht machen, was er will»
Beate will weder an die Öffentlichkeit (deswegen bleibt sie anonym), noch will sie Anzeige erstatten. Ihr gehe es vor allem darum, dass Lindemanns Taten an die Öffentlichkeit kämen. «Nur weil er in einer Rockstar-Machtposition ist, heisst das nicht, dass er mit jungen Frauen machen kann, was er will. Das geht nicht. Und deswegen möchte ich auch, dass das erzählt wird, weil mir das passiert ist.»
Für Till Lindemann gilt die Unschuldsvermutung.
Wirst du oder wird jemand, den du kennst, sexuell belästigt?
Hier findest du Hilfe:
Belästigt.ch, Onlineberatung bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz
Verzeichnis von Anlaufstellen
Beratungsstellen der Opferhilfe Schweiz
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