Hinrichtungs-PfuschOklahoma verzichtet vorerst auf Hinrichtungen
Vor rund einer Woche kämpfte ein Verurteilter bei seiner Hinrichtung während 43 Minuten mit dem Tod. Wegen dieses Vorfalls werden Hinrichtungen sechs Monate aufgeschoben.

Der Bundesstaat Oklahoma will in den nächsten Monaten auf Hinrichtungen verzichten.
Gut eine Woche nach der verpfuschten Exekution in Oklahoma ist die Vollstreckung des Todesurteils gegen Charles Warner für sechs Monate ausgesetzt worden. Der verurteilte Mörder soll am 13. November hingerichtet werden, wie ein Berufungsgericht des US-Staats am Donnerstag befand. Generalstaatsanwalt Scott Pruitt hatte sich zuvor für einen Aufschub ausgesprochen.
Hintergrund sind laufende Ermittlungen zum qualvollen Tod von Clayton Lockett, der mit dem erstmals in Oklahoma eingesetzten Wirkstoff Midazolam hingerichtet worden war. Doch platzte beim Spritzen des Gift-Cocktails eine Vene, worauf ein 43-minütiger Todeskampf folgte. Die Exekution wurde gestoppt, doch Lockett starb, vermutlich an einer Herzattacke. Er war wegen Mordes an einer 19-Jährigen zum Tode verurteilt worden.
Am selben Abend wie Lockett hätte Warner exekutiert werden sollen. Er soll im Jahr 1997 die elf Monate alte Tochter seines Mitbewohners vergewaltigt und getötet haben. Warner beteuert seine Unschuld.
Seine zeigten sich erleichtert über die Verschiebung der Exekution. Die extreme Geheimniskrämerei um Giftspritzen, die zum qualvollen Tod von Herrn Lockett geführt habe, müsse durch Transparenz ersetzt werden, sagten die Verteidiger Susanna Gattoni und Seth Day. Auf diese Weise könne sichergestellt werden, dass Hinrichtungen legal und human abliefen. (sda)