Vandalismus in Olten«Hirnlos, respektlos, kulturlos, ohne Moral»
Wenn du in Olten lebst, kennst du den Musikautomaten des Vögeligartens in Olten. Der Volièreverein hat ihn nun aus seinem Fenster genommen, weil dieses bereits viermal ausgetauscht werden musste.
Darum gehts
Immer wieder wurde die Panzerglasscheibe vor dem Musikautomaten beim Vögeligarten in Olten eingeschlagen.
Der ehemalige SBB-Automat stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist sehr selten.
Der städtischen Volièrevereins Olten hat sich dazu entschieden, eine neue Lösung für ihn zu finden.
Am 10. Mai wurde das Panzerglas des berühmten Musikautomaten beim Vögeligarten Olten erneut beschädigt. «Es ist einfach sehr schade, weil die Leute daran so viel Spass haben», sagt Martin Buri, Vorstandsmitglied des städtischen Volièrevereins Olten, zu 20 Minuten.
Fabio Corbo (39) lebt in Olten und ist oft im Vögeligarten. «Ich bin diesmal zufällig vorbeigelaufen und habe die Scheibe gesehen», sagt er zu 20 Minuten. «Ich habe gute Kindheitserinnerungen an den Park und an den Automaten», sagt er. «Dass die Scheibe so oft eingeschlagen wird, überrascht mich nicht, aber ich finde es trotzdem sehr schade», sagt er.
Er machte ein Foto und postete es auf Facebook, woraufhin prompt einige Userinnen und User ihren Unmut in den Kommentaren ausdrückten. «Hirnlos, respektlos, kulturlos, ohne Moral», kommentierte eine Userin. Eine weitere schreibt: «Ich hatte die tanzenden Püppchen als Kind geliebt und meine Kinder auch.»
Normalerweise nur noch im Museum
«Der Automat ist seit 1950 Teil des städtischen Vögeligartens, er kommt ursprünglich aus Sainte-Croix im Jura», so Buri. Seither erfreuen sich Kinder und Erwachsene an dem Puppenspiel im ehemaligen SBB-Automat. Vier Püppchen mit zwei dicken Zöpfen und drei Männer mit Schnurrbart und Hut tanzen zu drei verschiedenen Liedern, wenn ein Franken in den Schlitz geworfen wird. «Normalerweise findet man heutzutage solche Automaten nur noch im Museum», so Buri.
Soll der Automat dort bleiben oder ins Museum?
Immer wieder Opfer von Vandalismus
«Die Volière wird immer wieder Opfer von Vandalismus», sagt Buri. Auch das WC und Vergitterungen des Vogelgartens seien bereits mehrmals beschädigt worden. «Wir haben das Glas vor dem Automaten bestimmt schon viermal ersetzt», so das Vorstandsmitglied. Um die 1000 Franken würde jeder Ersatz kosten. Erst Anfang April habe man das Glas erneuert, und den Automaten Ende April wieder hineingestellt. Nur eine Woche dauerte es, bis es erneut eingeschlagen wurde.
Der Verein habe die Vorfälle immer wieder der Polizei gemeldet, aber die Täterschaft zu ermitteln gestalte sich schwierig: «Wir müssten die Täter schon auf frischer Tat ertappen», so Buri. Er vermute, dass es sich nicht um einen Kinderstreich halte, «es braucht schon viel Kraft, um das Glas so zu beschädigen», so das Vorstandsmitglied.
Der Verein suche jetzt nach einer neuen Lösung, «es handelt sich ja um ein wertvolles Stück Kultur», sagt Buri. Vielleicht könne ja noch stärkeres Panzerglas den Automaten schützen und ihn so weiterhin der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Bis eine Lösung gefunden wurde, bleibt der beliebte Automat erstmals unter Verschluss.

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