Über 100 Landminen entschärftOrdensgeschmückte Minenräum-Ratte Magawa stirbt im Alter von 8 Jahren
Trauer um die «Heldenratte» Magawa: Das Tier, das in Kambodscha über die Jahre Hunderte Landminen aufspürte und 2020 mit einer Goldmedaille geehrt wurde, ist im Alter von acht Jahren gestorben.
Darum gehts
Im vergangenen Jahr ging sie in den wohlverdienten Ruhestand: Die Riesenhamsterratte Magawa hatte über Jahre aktiv mitgeholfen, Kambodscha von Landminen zu befreien, und hat laut BBC in ihrer Karriere über 100 Landminen und andere Sprengfallen entdeckt. Damit war sie die erfolgreichste Dienstratte der belgischen NGO Apopo. Wie die Organisation mitteilte, ist sie nun gestorben.
Magawa war die erste Ratte, die die Goldmedaille der Tierschutzorganisation PDSA erhielt, eine Auszeichnung, die Tieren mit besonderen Verdiensten für die Menschheit verliehen wird. Die Ratte schaffte es, ein Terrain von der Grösse eines Tennisfeldes innert 20 Minuten abzusuchen – ein mit einem Metalldetektor ausgerüsteter Mensch braucht dafür einen bis vier Tage. Dank ihrer ausgezeichneten Nase und ihres geringen Gewichts, das nicht ausreicht, um eine Mine detonieren zu lassen, sind die Tiere für diese Aufgabe hervorragend geeignet.
In ihrem Leben suchte die in Tansania geborene Magawa so über 140’000 Quadratmeter Land ab: Allein in Kambodscha werden insgesamt sechs Millionen Minen vermutet. Im vergangenen Juni wurde Magawa ins Rentnerdasein entlassen, weil sie wegen ihres Alters «etwas langsamer» geworden war.
Die rund 70 cm lange und 1,2 Kilo schwere Magawa habe vergangene Woche noch «mit der üblichen Begeisterung» gespielt. Doch übers Wochenende sei sie in ihren Bewegungen langsamer geworden, habe mehr geschlafen und immer weniger Interesse an Nahrung gezeigt. Schliesslich sei sie friedlich eingeschlafen. «Wir alle sind betroffen von diesem Verlust, aber auch dankbar über die unglaubliche Arbeit, die sie getan hat», so Apopo in einem Statement.