Orior plant Comeback an Schweizer Börse

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NahrungsmittelOrior plant Comeback an Schweizer Börse

Nach zehn Jahren Pause will die Firma hinter Markennamen wie Rapelli und Ticinella, der Lebensmittelhersteller Orior, wieder an die Schweizer Börse.

Die Kotierung von Orior ist noch in diesem Frühling geplant. Im Rahmen des Börsengangs beabsichtigt die Beteiligungsgesellschaft Capvis, einen guten Teil ihres Mehrheitsanteils zu verkaufen. Seit dem Jahre 2006 befindet sich Orior zu rund 80 Prozent im Besitz von Capvis. Der Rest des Kapitals liegt in den Händen des Managements.

Nach dem erfolgreichen und profitablen Wachstum der Gruppe in den vergangenen Jahren sieht Orior jetzt den richtigen Zeitpunkt für den Börsengang. Man habe die nötige Grösse und die Sachkenntnis, um die nächsten Entwicklungsschritte als unabhängige Lebensmittelgruppe voranzutreiben, erklärte Orior-Chef Rolf Sutter.

Orior werde den Erlös aus dem Verkauf der neuen Aktien von brutto rund 80 Mio. Fr. zum Abbau von Schulden verwenden. «Damit soll die Basis für das weitere Wachstum gelegt werden», hiess es am Donnerstag weiter.

Börsengang noch im Frühling

Im vergangenen Jahr erzielte Orior mit 1300 Angestellten einen Umsatz von 501 Mio. Franken. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) erreichte 52 Mio. Franken. «Das ist bedeutend besser als 2008, was wiederum besser war als 2007», sagte Sutter im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA.

Das Ergebnis unter dem Strich wollte Sutter unter Hinweis auf Restriktionen wegen des bevorstehenden Börsengangs nicht bekannt geben. Details sollen in den nächsten Wochen folgen, wenn auch weitere Informationen zum Börsengang mitgeteilt werden. Dann will Sutter auch den Schleier über den ersten Handelstag der Orior-Aktie lüften, der noch im Frühling erfolgen soll.

Fleischwaren und Fertiggerichte

Orior mit Sitz in Zürich stellt beispielsweise Salami, Bündnerfleisch, Pasta, Polenta, Rindshamburger oder Fertiggerichte her. Zur Gruppe gehören unter anderem die Lebensmittelfirmen und - marken Rapelli, Pastinella, Ticinella, Spiess, Le Patron, Fredag und Natur Gourmet, Traiteur Seiler oder Ocean's Best.

Neben dem Stammgeschäft in der Fleischveredelung von etwa Bündnerfleisch, Salami oder luftgetrocknetem Schinken hat Orior ihr Geschäft mit frischen Fertigesswaren (Convenience-Food) in den letzten Jahren ständig ausgebaut.

Inzwischen erzielt Orior mehr als 40 Prozent des Umsatzes und über die Hälfte des Betriebsgewinns mit vegetarischen Produkten, Sofort-Mahlzeiten, Pâtés, Terrinen und Frisch-Pasta. Dort ortet Sutter auch Wachstumschancen. Die Gruppe hat neben dem Hauptgeschäft im Detailhandel ihr Standbein in der Gastronomie vergrössert. Dies vor allem durch Konzepte für Personalrestaurants oder Schulen wie zum Beispiel den «Mittagstisch».

Westschweizer Wurzeln

Die Wurzeln von Orior liegen in der Westschweiz. 1992 beschloss die vorwiegend auf das Tabakgeschäft ausgerichtete Rinsoz & Ormond SA mit Sitz in Vevey (VD) eine völlige Neuausrichtung und änderte ihren Namen in Orior. In der Folge wurde eine Reihe von Lebensmittelunternehmen übernommen.

Lange Jahre wurde die Gruppe von der Beteiligungsgesellschaft Pargesa beherrscht. Im Jahr 2000 übernahm Pargesa Orior zur Gänze und zog die Aktien von der Schweizer Börse zurück. 2006 stieg Pargesa schliesslich aus und verkaufte Orior an die Beteiligungsgesellschaft Capvis sowie an das Management. (sda)

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