«Panik und Schlägereien»: Reiseorganisatorin erklärt FTI-Wahnsinn

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Insiderin erzähltNach dem FTI-Aus kam es in Hurghada zur Eskalation

Als Gäste wegen der Pleite des Reiseriesen FTI die Hotels doppelt bezahlen sollten, kam es in Hurghada zur Eskalation. Eine Insiderin erzählt.

Sigrun Brabenetz war in Ägypten vor Ort, als es zur Eskalation kam.
Wegen der Pleite des Reiseanbieters FTI verlangten Hotels von ihren Gästen, dass sie nochmals bezahlen.
Laut Reiseleiterin Brabenetz wollten sich in Hurghada in Ägypten das viele nicht gefallen lassen.
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Sigrun Brabenetz war in Ägypten vor Ort, als es zur Eskalation kam.

Panik wegen FTI-Pleite: Darum gehts

  • Nach der FTI-Pleite wollten Hotels plötzlich zweimal Geld.

  • Einige Gäste liessen sich das nicht gefallen und flüchteten.

  • Das Hotelpersonal wollte sie aufhalten, dann kam es zu Prügeleien.

  • Noch immer brauchen Gäste Hilfe vor Ort.

Die Pleite des Reiseriesen FTI sorgte für Chaos im Ferienparadies. Hotels verlangten plötzlich, dass Touristen Hunderte oder Tausende Franken drauflegen, obwohl sie schon bezahlt haben. Hotels wollten die Leute gar festhalten bis zur Nachzahlung und drohten mit Gefängnis.

Im ägyptischen Hurghada eskalierte die Situation Anfang Juni. Einige Gäste liessen sich nicht vom Hotel aufhalten und entschieden sich zur Flucht. Doch das Hotelpersonal verfolgte sie und hielt ihre Koffer fest. Dann flogen die Fäuste.

Gäste prügeln sich mit Hotelpersonal

«Es war Wahnsinn, Hunderte rannten hysterisch aus den Hotels. Einige hatten Panik und prügelten sich mit dem Personal», sagt Sigrun Brabenetz zu 20 Minuten. Sie führt in Hurghada das Tourismusbüro Fara + Hamada, das Ausflüge vor Ort anbietet und erlebte alles mit.

Die Schweizerin vor Ort kritisiert die Hotelmanager. Statt eines ordentlichen Meetings habe es Drohungen gegeben. Allerdings hätten auch viele Gäste falsch reagiert. «Man kann nicht einfach aus dem Hotel rennen.»

Reiseorganisatorin sorgt sich um den Tourismus

Vieles sei aber auch unwahr gewesen. «Einige behaupteten, das Hotel habe ihnen in der Hitze das Essen und Trinken verweigert, doch das stimmt nicht, es stand immer etwas zur Verfügung», so Brabenetz. Die Lügen machten ihr Angst, weil sie um ihr Geschäft und den Tourismus vor Ort fürchte, von dem so viele abhängig seien.

Wie würdest du reagieren, wenn du dein Hotel doppelt bezahlen müsstest?

Sie habe als Schweizerin geholfen, wo sie nur konnte, mit Übersetzungen, Krediten für die zusätzliche Hotelrechnung, Notunterkünften und Transfers. Doch die Lage sei noch nicht im Griff. «Es sind noch so viele verzweifelte Urlauber aus der Schweiz vor Ort, die Hilfe brauchen»

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