Paris 2024Dank Hypnose zu Gold? Schweizer Olympia-Hoffnungen schwören darauf
Mit Kajak-Fahrer Martin Dougoud und Weitspringer Simon Ehammer setzen gleich zwei heisse Schweizer Medaillenkandidaten auf die Wirkung von Hypnose.
Darum gehts
20 Minuten hat mit Simon Ehammer über Hypnose gesprochen.
Der Ostschweizer Weitspringer setzte auch in der Olympia-Vorbereitung darauf.
Auch der Genfer Kanute Martin Dougoud greift auf Hypnosetechnik zurück.
Im Schlaf ist noch kein Sport-Ass zum Olympiasieger geworden, das wird sich auch in Paris nicht ändern. Zwei heisse Schweizer Medaillenanwärter könnten allerdings auch dank der Hilfe von Hypnose ihre Karriere in der französischen Hauptstadt mit Edelmetall krönen. Kanute Martin Dougoud und Leichtathlet Simon Ehammer setzen beide auf die Technik.
Angesprochen von 20 Minuten auf die Hypnose-Technik, erklärt Ehammer, er besuche seinen Hypnotiseur etwa einmal im Monat. «Da arbeiten wir immer an den Dingen, die ich gerade als Problem ansehe», meint der 24-Jährige. Im Hinblick auf Paris habe man auch ein paar spezifische Dinge Punkto Anspannung, Entspannung und bereit sein für den Tag X zusammen geübt. «Sonst ist er aber auch einfach da, um den Kopf ein bisschen zu lüften und auf mentaler Ebene durchschnaufen zu können», ergänzt der Appenzeller, der bei Olympia nur im Weitsprung antritt.
Negative Energie in positive umwandeln
Das Ganze sei für ihn ein Hilfsmittel in der Vorbereitung. Am Wettkampftag selbst müsse es im Kopf dann auch ohne Hypnose passen. «Man kann bei der Hypnose technische Sachen üben, aber auch emotionale Dinge bearbeiten», sagt Ehammer. Bei letzterem gehe es dabei z. B. auch darum, nicht schon drei Tage zu früh, voller Anspannung zu sein und das Pulver für den Wettkampf vorzeitig zu verschiessen.
Hypnose, ist das was für dich?
Bei den Hypnose-Sessions gelangen Menschen in einen tranceartigen Zustand, in dem sie dank erweiterter Vorstellungskraft einen neuen Zugang zu ihrer inneren Welt finden. Im Unterbewusstsein schlummernde Emotionen sollen durch Entspannung und komplettes Loslassen in positive Energie umgewandelt werden.
«Es fühlt sich ein wenig an, wie im Halbschlaf»
Bei seinen Sessions mit Hypnotiseur Adrian Brüngger sitzt Ehammer jeweils auf einem Stuhl. Dort erklärt er ihm in tranceartigem Zustand, Sachen, wie er etwa als neun- oder zehnjähriger Bub Angst hatte vor der Distanz, dass der Lauf noch so weit gehe. Das ganze Setting einer Hypnose ist zu vergleichen mit demjenigen anderer Mentaltrainings.

In Paris will Simon Ehammer eine Medaille.
AFPFür Ehammer ist das Ganze eine durchwegs positive Erfahrung. «Man ist immer bei sich und in einem sehr entspannten, angenehmen Zustand. Es fühlt sich ein wenig an, wie im Halbschlaf». Ehammer sagt, er sei ein Typ, dem immer viele Gedanken durch den Kopf gingen Bei der Hypnose könne er sich sehr auf die Kommandos des Hypnotiseurs einlassen, bei jenen er sich extrem konzentrieren müsse.
Auch Kanute Dougoud setzt auf Hypnose
Nach dem verpatzten Stabspringen bei der Hallen-EM 2021 in Torun entschloss sich Ehammer nach Impuls seines Trainers, mit Hypnose zu beginnen. Neben dem Ostschweizer setzt mit Martin Dougoud ein weiterer Schweizer Olympia-Athlet darauf. «Ich benutze Hypnose, um meinen Geist vorzubereiten», sagt der Genfer. Er stelle sich seine Rennstrecke vor und versuche voll bei sich zu sein und nicht auf die Konkurrenten zu schauen.
«Es ist immer eine körperliche und geistige Herausforderung», so Dougoud weiter. Wie Ehammer setzte auch er früher auf Mentaltraining. Nach den für ihn enttäuschenden Spielen in Tokio und einigen weiteren sportlichen Tiefschlägen, versuchte er sein Glück dann mit Hypnose. Nun könnte die Technik in Paris vielleicht eines der Puzzleteilchen zu seinem Medaillen-Glück sein.
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