Paris macht Japaner krank
Die Stadt der Liebe macht Touristen aus Japan krank. Jedes Jahr fallen Dutzende Besucher aus dem asiatischen Land dem so genannten Paris-Syndrom zum Opfer.
Die Symptome für das Paris-Syndrom, das einen Kulturschock beschreibt, sind Verfolgungswahn und Selbstmordgedanken, berichtet die deutsche «Ärzte-Woche». Als Grund wird der Unterschied zwischen Vorstellung von und Realität in Paris vermutet. «Manche Patienten erleiden Psychosen», sagt Psychiater Yousef Mahmoudia, der in einem Spital nahe der Notre-Dame arbeitet und immer wieder mit Paris-geschädigten Japanern zu tun hat.
In seltenen Fällen muss sogar eine sofortige Rückkehr nach Japan veranlasst werden – wie im Falle von jenen zwei Frauen, die glaubten, dass ihr Hotelzimmer abgehört wird und eine Verschwörung gegen sie im Gange ist.
Bernard Delage, Mitarbeiter eines Vereins, der japanischen Familien in Frankreich hilft, erklärt den Kulturschock so: «In japanischen Geschäften sind die Kunden König, während man von den Verkäufern hierzulande kaum beachtet wird. Die Menschen in den öffentlichen Verkehrsmitteln schauen ernst, und Handtaschen-Diebe tun ihr Übriges dazu, dass man sich nicht wohlfühlt.»