Parkett für 600 m2 von der Baustelle gestohlen

Aktualisiert

Riedpark ZugParkett für 600 m2 von der Baustelle gestohlen

Organisierte Täter haben in Zug 230 Kartonschachteln Parkett und 56 Kessel Klebestoff von einer Baustelle gestohlen. Der Schaden beträgt rund 25'000 Franken.

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dag/emi
Auf der Baustelle im Riedpark in Zug haben Unbekannte vier Tonnen Material geklaut, darunter 230 Kartonschachteln Parkett, 56 Kessel Parkettleim und weiteres Baumaterial.
Im Block zwei und drei haben die dreisten Einbrecher Parkett und weitere Gegenstände gestohlen.
Auch eine Kappsäge haben die Diebe mitgenommen.
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Auf der Baustelle im Riedpark in Zug haben Unbekannte vier Tonnen Material geklaut, darunter 230 Kartonschachteln Parkett, 56 Kessel Parkettleim und weiteres Baumaterial.

emi

Der dreiste Diebstahl hat sich in der Zeit zwischen Dienstag 18 Uhr und Mittwoch zirka 15.45 Uhr auf der Baustelle einer Mehrfamilienhausüberbauung im Riedpark in Zug ereignet, wie die Zuger Strafverfolgungsbehörden am Donnerstag mitteilten. Es werden Zeugen gesucht, die Angaben zu den Tätern oder dem Fluchtfahrzeug machen können.

«Parkett unter dem Füdli wieder weg gestohlen»

«Am Montag hatten wir das Parkett angeliefert und am Dienstag bereits teilweise verlegt», sagt Arnold Niederberger, Projektleiter bei der betroffenen Firma Hassler Boden und Vorhang. «Das Parkett wurde uns unter dem Füdli wieder weggestohlen.» Angeliefert wurden die Holz-Plättli mit einem Lieferwagen, der mehrmals zwischen der Firma und der Baustelle hin und her fuhr. Danach wurden die Kartonschachteln mit dem Parkett und dem Klebestoff mit einem externen Warenlift auf die Etagen der Neubauten verteilt. Das Material hätte ausgereicht, um etwa 600 Quadratmeter Parkett zu verlegen.

Geschädigte Firma geht von Insidern aus

Die unbekannten Diebe mussten schwer schleppen, bevor sie die insgesamt vier Tonnen Material inklusive einer Kappsäge in einem Lastwagen oder mehreren Lieferwagen abtransportieren konnten: Der Warenlift war nicht mehr vor Ort und in den beiden betroffenen Neubauten sind die Lifte noch nicht in Betrieb. Ein Rätsel ist auch, wie sich die Diebe Zugang zu den Neubauten verschafft haben: «Wir haben am Dienstag alle Türen und Fenster um 17.30 Uhr geschlossen», sagt ein Schreiner auf der Baustelle. Laut einem anderen Bauarbeiter haben die Täter sogar die Fussspuren weggewischt. Niederberger geht davon aus, dass Insider am Werk waren: «Entweder liess sich jemand einschliessen oder es war ein Schlüssel zur Bauschlossanlage vorhanden.» Über den dreisten Diebstahl sind die Arbeiter der Baustelle fassungslos. «Das ist das erste Mal, dass ich sowas erlebe», sagt Bodenleger Shinwari Ezattullah.

Diebstähle auf Baustellen saisonal bedingt

Dass Diebstähle auf Baustellen alles andere als eine Ausnahme sind, bestätigt Kurt A. Zurfluh, Geschäftsführer der Zentralschweizerischen Baumeisterverbände: «Im Bauhauptgewerbe wird auf Baustellenplätzen so ziemlich alles geklaut, das nicht niet- und nagelfest ist.» Gestohlen würden etwa Kleingeräte, aber auch im grösseren Stil Diesel aus Baufahrzeugen. Zurfluh: «Saisonal bedingt häufen sich Diebstähle im Frühsommer.» Er geht davon aus, dass organisierte Gruppen den Baustellen nachgehen und mitnehmen was sie können. Um Diebstähle zu verhindern, rät Zurfluh etwa zu baulichen Massnahmen, Bewegungsmeldern, Überwachung der Bauareale und die Arbeiter anzuweisen Kleingeräte weg zu schliessen.

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