Pentagon schmiedet Rückzugspläne
Das US-Verteidigungsministerium arbeitet an einer Rückzugsstrategie aus dem Irak. Diese könnte angewendet werden, sollte die geplante Truppenaufstockung die Gewalt in dem Land nicht eindämmen.
Es wäre «verantwortungslos», wenn die USA nicht über einen Rückzugsplan beraten würden, sollte die neue Sicherheitsoffensive scheitern. Dies sagte der Sprecher des Weissen Hauses, Gordon Johndroe, am Montag.
US-Verteidigungsminister Robert Gates habe erst vergangene Woche betont, es sei fahrlässig, nicht über verschiedene Ausgangsmöglichkeiten des Einsatzes im Irak nachzudenken, sagte Johndroe weiter. Es werde einige Monate dauern, bis die Ergebnisse der aktuellen Sicherheitsoffensive bewertet werden könnten.
Die Zeitung «The Los Angeles Times» hatte zuvor unter Berufung auf Militärvertreter und Mitarbeiter des Pentagons berichtet, die Rückzugspläne sollten wirksam werden, wenn die von Bush im Januar verkündete Sicherheitsstrategie nicht erfolgreich sei oder vom Kongress behinderte werde.
In der Region gebe es eine Abneigung gegen die Präsenz von ausländischen Kräften, zitierte die Zeitung einen hochrangigen Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums. Die Zeit zum Handeln sei relativ kurz bemessen.
Baker-Empfehlung
Bush hatte Ende Januar seine neue Irak-Strategie vorgestellt, die eine Aufstockung der 132 000 US-Soldaten im Irak um weitere 21 500 Mann vorsieht.
Die Verstärkung soll vor allem in der sunnitischen Unruheprovinz El Anbar und in Bagdad eingesetzt werden, wo irakische und US- Truppen im Februar eine neue Sicherheitsoffensive starteten.
Die Rückzugsstrategie würde den Empfehlungen der Baker- Kommission entsprechen, die sich für einen teilweisen Rückzug aus dem Irak ausgesprochen hatte. (sda)