Pferd geschlagen«Absolute Nulltoleranz»: Reitsportverband reagiert auf Dujardin-Video
In einem Video ist zu sehen, wie Olympiasiegerin Charlotte Dujardin ihr Pferd mit Hieben traktiert. Für den Pferdesportdachverband Swiss Equestrian wurde eine rote Linie überschritten.
Hier sind die Schläge zu sehen und zu hören.
XDarum gehts
Die britische Olympiasiegerin Charlotte Dujardin zog ihre Teilnahme in Paris zurück.
Grund dafür ist ein Video, das den Umgang mit ihrem Pferd zeigt.
Der Schweizer Reitsportverband Swiss Equestrian verurteilt den Vorfall scharf.
In den sozialen Medien tauchte ein Video auf, das Charlotte Dujardin zeigt, wie sie ihr Pferd mit 24 Schlägen in einer Minute traktiert. Obwohl das Video bereits vier Jahre alt ist, zog die dreifache Olympiasiegerin ihre Teilnahme in Paris zurück. Der Weltverband FEI sperrte die 39-jährige Dressurreiterin zudem vorläufig.
Auch der Schweizer Reitsportverband hat den Fall zur Kenntnis genommen. Auf Anfrage von 20 Minuten sagt Damian Müller, Präsident von Swiss Equestrian: «Wir verurteilen jede Form von tierschutzwidrigem Verhalten gegenüber Pferden in aller Deutlichkeit. Sie sind unsere treuen Partner, die unseren Sport einzigartig machen.»
Ethik-Fragen Teil der Ausbildung
Für den Verband gelte eine absolute Nulltoleranz bezüglich der Einhaltung der Tierschutzbestimmungen: «Wer diese nicht einhält, überschreitet eine rote Linie und wird entsprechend sanktioniert», erklärt Müller das Vorgehen des Verbandes. Um solche Vorfälle zu verhindern, seien Ethik-Fragen fester Bestandteil der Ausbildung, vom Breitensport über den Nachwuchs bis zum Spitzensport, so Müller weiter.
«Als Kadermitglieder verpflichten sich Athletinnen und Athleten zur Einhaltung des Ethik-Codex von Swiss Equestrian, wozu auch die ethischen Grundsätze im Umgang mit dem Pferd zählen. Entsprechendes Fehlverhalten wird rigoros untersucht und kann zum Ausschluss aus dem Kader von Swiss Equestrian führen.»

Damian Müller vertritt den Kanton Luzern im Ständerat. Nebenamtlich ist der FDP-Politiker Präsident von Swiss Equestrian.
20min/Matthias SpicherDujardin meldet sich auf Instagram
Auch Übeltäterin Dujardin ist sich ihres Fehlverhaltens bewusst. Die Britin selbst habe zugegeben, dass ihr Verhalten unangemessen gewesen ist. Zunächst hatte der Weltverband FEI mitgeteilt, dass Dujardin für sechs Monate suspendiert worden sei und stellte später klar, dass diese Massnahme auf unbestimmte Zeit in Abhängigkeit der Untersuchung gelte.
Auf dem vier Jahre alten Video sei zu sehen, wie sie während einer Trainingseinheit eine Fehlentscheidung treffe, teilte Dujardin über die sozialen Netzwerke mit. Sie habe beschlossen, sich vorläufig aus allen Wettkämpfen zurückzuziehen – einschliesslich der Olympischen Spiele in Paris, schrieb sie weiter.
«Schäme mich zutiefst»
«Was passiert ist, war überhaupt nicht meine Art und spiegelt nicht wider, wie ich meine Pferde trainiere oder meine Schüler unterrichte, aber es gibt keine Entschuldigung», hiess es in der Stellungnahme. «Ich schäme mich zutiefst und hätte in dem Moment ein besseres Beispiel abgeben sollen.»
Dujardin geht nicht detailliert darauf ein, was auf dem Video zu sehen ist. Aber: «Ich entschuldige mich aufrichtig für mein Verhalten», heisst es in ihrem Statement. Sie sei am Boden zerstört, dass sie alle enttäuscht habe, einschliesslich ihres britischen Teams, Fans und Sponsoren. Sie werde vollständig mit der FEI und den britischen Verbänden kooperieren und sich nicht weiter äussern, bis das Verfahren abgeschlossen sei.
Erinnerungen an Tokio
Der Fall um Dujardin erinnert an die Sommerspiele von Tokio, auch damals gab es einen Fall von Tierquälerei, jedoch während des Wettkampfes. Die moderne Fünfkämpferin Annika Schleu hatte in Tokio aus purer Verzweiflung mehrfach mit der Gerte auf das ihr zugeloste Pferd Saint Boy eingeschlagen. In der Folge ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen Schleu und der Tierschutzbund zeigte sie an.
Du weisst von einem Tier in Not?
Hier findest du Hilfe:
Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)
Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)
Tierrettungsdienst, Tel. 0800 211 222 (bei Notfällen)
Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist
Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen
GTRD, Grosstier-Rettungsdienst, Tel. 079 700 70 70 (Notruf)
Schweizerische Vogelwarte Sempach, für Fragen zu Wildvögeln, Tel. 041 462 97 00
Tierquälerei:
Meldung beim kantonalen Veterinäramt oder beim Schweizer Tierschutz (anonym möglich)
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