Baselland«Ich habe darauf gewartet, ihn mal anzutreffen»
Im Oberbaselbiet hat eine Reiterin einen Luchs gesichtet. Die Raubkatze war vom Pferd nicht im Geringsten beeindruckt.
Auf dem Video einer News-Scout ist ein Luchs zu sehen, der vor der Reiterin über den Weg schlendert und ihr dann mehrere Meter hinterhergeht.
20Min/ NewsscoutDarum gehts
Am Montagabend spaziert einer Reiterin ein Luchs über den Weg.
Das Tier läuft der News-Scout einige Meter hinterher.
So ein Verhalten sei laut Nicole Bosshard von der Stiftung KORA nicht ungewöhnlich.
«Ich war ausreiten und dachte zuerst ‹Oh, ein Hund›, aber der lief frei herum und da war kein Besitzer in Sicht. Dann hab ich realisiert – doch kein Hund», erzählt die News-Scout. Was da am Wegrand wartete und dann seelenruhig die Forststrasse querte, nachdem das Pferd angehalten hatte, war ein Luchs. «Die wissen auch, dass sie alleine ein Pferd nicht angreifen können», kommentiert die Reiterin.
Zugetragen hat sich die Begegnung am Montagabend um 21 Uhr im Wald einer Oberbaselbieter Gemeinde. Die Reiterin wünschte, dass die Ortschaft nicht näher bezeichnet wird, weil man keinen Luchs-Tourismus anlocken wolle.
Schon 2021 soll es im gleichen Wald zu einer Begegnung gekommen sein, so die Reiterin. «Ich wusste, es gibt hier einen Luchs und habe darauf gewartet, ihn mal anzutreffen», erzählt sie. «Endlich habe ich einen live gesehen.» Der Luchs ist in der Schweiz vor allem im Jura und in den Alpen verbreitet. Die Jura-Population erstreckt sich über den gesamten Jurabogen vom Genfersee bis ins Oberbaselbiet.
«Tier hat die Reiterin wohl nicht als Menschen wahrgenommen»
«Das neugierige und zurückhaltende Verhalten des Luchses ist in diesem Kontext nicht wirklich ungewöhnlich», erklärt Nicole Bosshard von der Stiftung Kora für Raubtierökologie und Wildtiermanagement auf Anfrage. «Wir gehen davon aus, dass das Tier die Reiterin nicht als Menschen wahrnimmt in der Situation», so Bosshard weiter. Grundsätzlich seien Luchse für Menschen keine Gefahr, nur mit Nutztieren könne es Konflikte geben, so die Stiftung Kora.
Abschiessen darf man die Tiere aber nicht einfach so. Der Luchs ist nämlich geschützt, das Konzept Luchs Schweiz gibt aber Richtlinien für das Management vor. «Diese Begegnung ist nicht bedenklich oder Ähnliches, sondern eher als schön und eindrücklich zu bewerten, da eine Luchs-Begegnung sehr selten ist», erklärt Bosshard.
Du weisst von einem Tier in Not?
Hier findest du Hilfe:
Feuerwehr, Tel. 118 (Tierrettung)
Polizei, Tel. 117 (bei Wildtieren)
Tierrettungsdienst, Tel. 0800 211 222 (bei Notfällen)
Schweizerische Tiermeldezentrale, wenn ein Tier entlaufen/zugelaufen ist
Stiftung für das Tier im Recht, für rechtliche Fragen
GTRD, Grosstier-Rettungsdienst, Tel. 079 700 70 70 (Notruf)
Schweizerische Vogelwarte Sempach, für Fragen zu Wildvögeln, Tel. 041 462 97 00
Tierquälerei:
Meldung beim kantonalen Veterinäramt oder beim Schweizer Tierschutz (anonym möglich)
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