«Gesünderes» RauchenPhilip Morris lanciert rauchfreie Marlboro
Marlboro-Hersteller Philip Morris lanciert ein neues Zigarettenimitat. Das System erhitzt den Tabak, anstatt ihn zu verbrennen - was weniger gesundheitsschädigend sein soll.
Der Tabakkonzern Philip Morris (PMI) kämpft mit schrumpfenden Umsätzen bei herkömmlichen Zigaretten. Im vierten Quartal 2014 will das Unternehmen darum ein neues, elektronisches System namens iQOS in zwei Teststädten in Italien und Japan auf den Markt bringen, wie Philip Morris am Donnerstag in Lausanne vor Analysten bekannt gab.
Das System ist eine Mischung von einer normalen und einer E-Zigarette. Es ähnelt einem hohlen Füllfederhalter, auf den ein tabakhaltiger Heat Stick - eine Art Kurzzigarette - gesetzt wird. In der elektronischen Halterung wird der Tabak erhitzt, aber nicht wie bei herkömmlichen Zigaretten verbrannt. Das Gas, das beim Inhalieren entsteht, soll dem Aroma einer Zigarette sehr nahekommen.
Rückläufige Absätze wettmachen
PMI hat über zehn Jahre an diesem System gearbeitet und dafür rund 2 Milliarden Dollar investiert, wie Bloomberg schreibt. Die Gesundheitsrisiken sollen aufgrund der geringeren Erhitzung des Tabaks kleiner sein als bei normalen Zigaretten. Laut Spiegel gelten nicht das Nikotin, sondern die Verbrennungsstoffe beim Rauchen als Hauptursache für die meisten Krebserkrankungen.
PMI-Chef Andre Calantzopoulos verspricht sich von iQOS einen Profit von 700 Millionen Dollar, wie er vor den Analysten sagte. Mit dem neuen rauchfreien Produkt will der Konzern den rückläufigen Absatz bei herkömmlichen Zigaretten auffangen. Die Tabakbranche erwartet für dieses Jahr einen Einbruch um bis zu 6 Prozent bei den verkauften Stückzahlen in der EU.
Seine ursprüngliche Gewinnprognose für 2014 kann Philip Morris nicht erfüllen. Die Aufgabe von zwei Produktionsstätten sowie ungünstige Wechselkurseffekte schmälern die Erträge, wie der Konzern mitteilte. CEO Calantzopoulos sprach von einem «komplexen und untypischen Jahr» für sein Unternehmen.