Philipp RaimundSkispringer verzichtet auf Start – wegen Höhenangst
Philipp Raimund, Skispringer aus Deutschland, muss aufgrund seiner Höhenangst beim Wettkampf in Planica passen.
Philipp Raimund leidet an Höhenangst.
IMAGO/EibnerDarum gehts
Philipp Raimund, ein deutscher Skispringer, verzichtet auf den Start in Planica.
Der Grund ist seine Höhenangst, die ihn bei diesem Wettbewerb beeinträchtigt.
Raimund erklärt, dass er normalerweise seine Angst im Griff hat, aber in Planica ist es anders.
Er möchte kein Risiko eingehen, wenn er sich nicht sicher fühlt, die Kontrolle zu behalten.
Von Zeit zu Zeit schreibt die Sportwelt ihre eigenen kuriosen Geschichten. Diese hier ist so eine. Der deutsche Skispringer Philipp Raimund lässt den Start beim prestigeträchtigen Wettbewerb im slowenischen Planica aus freien Stücken sausen.
Der Grund dafür: Raimund hat Höhenangst. Skispringen und Höhenangst – eigentlich ein grosser Widerspruch. Zumal die Athleten teilweise über 240 Meter weit fliegen und in der Luft vollste Konzentration beweisen müssen. Doch der 24-Jährige hat eigentlich seine Angst im Griff.
Spektakuläre Schanze
Raimund schreibt auf Instagram: «Wie einige von euch vielleicht wissen, habe ich Höhenangst. Normalerweise habe ich es unter Kontrolle, und beim Skispringen ist es normalerweise kein Problem.»
Jetzt, beim Wettkampf in Planica, sei das anders. «Allerdings habe ich von Zeit zu Zeit den Fall, vor allem beim Skifliegen, dass mein Körper reagiert, ohne dass ich es beeinflussen kann. Dann verliere ich so für anderthalb Sekunden die Kontrolle und kann mich nur noch beobachten, während ich quasi in einer Klaue festgehalten werde.»
Das wäre fatal. Ein Unfall auf so einer Schanze kann ganz übel enden. Die Anlage in Planica ist, gemessen an den Schanzenrekorden, die zweitgrösste der Welt. Der Japaner Ryoyu Kobayashi flog auf der «Letalnica» 2019 ganze 252 Meter weit – nur 1,5 Meter weniger, als der offizielle Weltrekord.
«Fliege nicht, wenn ich mich nicht bereit fühle»
«Natürlich habe ich 95 Prozent meiner Sprünge unter Kontrolle», so der Deutsche weiter. «Aber wenn es um Planica geht, gehe ich nicht das Risiko ein, dass es passiert, wenn ich nicht weiss, ob ich noch der Pilot bin, oder ob ich überhaupt nicht reagieren kann.»
Die Höhenangst zwingt Raimund, auf die Wettkämpfe am Freitag und Samstag zu verzichten. Ob er am Sonntag springt, liess er noch offen. «Vielleicht fliege ich am Sonntag. Wenn ich mir das Skispringen ansehe, möchte ich normalerweise sofort auf die Schanze, also hoffe ich, dass das auch hier passiert.» Wenn nicht, dann sei es eben, wie es ist. «Aber ich werde nicht fliegen, wenn ich mich dazu nicht bereit und glücklich fühle.»
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