Geisterflug über EuropaPilot der Unglücks-Cessna (72) war Unternehmer und Kölner Karnevalist
Am Sonntagabend stürzte ein mit vier Personen besetzter Privatjet nach mehrstündigem Irrflug in die Ostsee. Am Steuerknüppel des Jets sass der deutsche Unternehmer Peter Griesemann (72), seine Frau sowie deren Tochter und ihr Freund.
Darum gehts
Die Cessna Citation, ein zweistrahliger Business-Jet, war um 14.46 Uhr vom Flughafen in Jerez gestartet. Nach einiger Zeit funkte der Pilot noch einmal den Tower an und meldete einen Druckabfall in der Kabine. Danach brach der Kontakt ab.
Der Jet setzte seinen Flug Richtung Nordosten fort – vermutlich hatte der Autopilot das Steuer übernommen. Die Insassen, so vermuten nun Experten, waren wegen Sauerstoffmangels bewusstlos geworden. Und obwohl während des mehrere Stunden dauernden Irrflugs der Cessna in Frankreich, Deutschland, Dänemark und Schweden Kampfjets aufstiegen und sich dem «Geister-Jet» näherten, konnte keiner der Piloten im Cockpit der Cessna einen der Insassen ausmachen. Schliesslich geriet das Flugzeug vor der lettischen Küste ins Trudeln und stürzte in der Nähe von Ventspils in die Ostsee.
Bauunternehmer und Karnevals-Aktivist
Mittlerweile ist klar: Die Cessna 551 gehörte dem Unternehmer Peter Griesemann (72), Chef der Griesemann-Gruppe aus Wesseling bei Köln. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Planung sowie dem Bau und der Wartung von Industrieanlagen und verfügt auch über eine Gesellschaft für Charter-Flüge namens GG Rent, zu welcher die Unglücksmaschine mit der Immatrikulation OE-FGR gehörte, wie die «Bild»-Zeitung berichtet.
Griesemann besass den Pilotenschein und war zum Zeitpunkt des Unglücks wohl selbst am Steuerknüppel. Mit an Bord waren offenbar auch seine Frau Julia (68) sowie seine Tochter Lisa (26), ebenfalls ausgebildete Pilotin, und deren Freund Paul (27). Nicht mitgeflogen war Sohn Björn Griesemann.
Griesemann war auch eine Grösse in der Kölner Karnevals-Szene. Er war langjähriger Präsident der Gesellschaft Blauer Funken, die seit einigen Jahren von seinem Sohn Björn präsidiert wird. Zuletzt wurde er zum Präsidenten des «Gemeinnützigen Bauvereins Sachsenturm» gewählt und kämpfte in dieser Eigenschaft für die Erweiterung des Domizils der Blauen Funken, wie «Express» berichtet.
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