Pilzkrankheit: Eschen könnten aussterben

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St. GallenPilzkrankheit: Eschen könnten aussterben

Ein heimtückischer Pilz befällt reihenweise Eschenbäume in der Ostschweiz. Die Förster fürchten, dass die Baumart in der Region bald aussterben könnte.

von
Silvana Hungerbühler
Revierförster Michael Kuster mit einer jungen Esche, die vom Pilz befallen ist.

Revierförster Michael Kuster mit einer jungen Esche, die vom Pilz befallen ist.

Die Förster in der Ostschweiz sind beunruhigt. Grund dafür ist ein neuartiger Pilz, der die Eschen befällt. Der Steckborner Revierförster Beat Wydenkeller macht sich Sorgen um den Bestand: «Die Eschen in der Region sind stark befallen. Jeder zweite Baum zeigt die Symptome des Pilzes.» Doch der Pilz Chalara fraxinea ist nicht aufzuhalten. «Er breitet sich rasant aus und wir sind machtlos dagegen», sagt auch der St. Galler Förster Walter Bicker. Denn: Die Pilzsporen des Chalara ­fraxinea verbreiten sich mit dem Wind, weshalb eine effiziente Bekämpfung sehr schwierig ist.

Befallene Eschen erkennen die Förster daran, dass sich die äusseren Triebe braun verfärben und die Blätter abfallen. «Der Pilz befällt nach und nach den ganzen Baum und lässt ihn absterben», sagt Michael Kuster, Revierförster in Trogen. Das ist gravierend: 10 bis 20 Prozent der Bäume in den Ostschweizer Wäldern seien Eschen. So trage die Baumart zur Vielfalt des Waldes bei und liefere gutes Nutzholz. Ausserdem sei die Esche wichtig für das Ökosystem. Besorgt ist Kuster vor allem darüber, dass aktuell viele junge Bäume befallen sind.

Wydenkeller vermutet, dass es sich beim Pilz um eine Mutation handelt: «Schon die Ulmen sind in der Region wegen eines Pilzes ausgestorben.» Verbreite sich der Keim weiter, könnte der Esche das gleiche Schicksal blühen.

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