Nord Stream: Russische Militärschiffe steuerten Tatort an

Publiziert

Nord StreamPipeline-Explosionen – jetzt steht wieder Russland unter Verdacht

Im Fall der mysteriösen Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 gibt es eine neue Theorie. Russische Militärschiffe sollen sich zum Zeitpunkt des Vorfalls in Tatortnähe befunden haben.

Unterwasserdrohnen zeigen das Ausmass der Schäden.

Trond Larsen/Blueeye Robotics

Darum gehts

  • Bis heute ist unklar, wer hinter den Explosionen der Pipelines steckt.

  • Nun richtet sich der Verdacht wieder auf Russland.

  • Russische Militärschiffe sollen sich zum Zeitpunkt des Vorfalls in Tatortnähe befunden haben.

Wenige Tage vor den Anschlägen auf die Pipelines Nord Stream 1 und 2 haben einem Bericht zufolge russische Militärschiffe mutmasslich an den Tatorten operiert. Der Schiffsverband verfügte über die notwendige  Ausrüstung, um Sprengsätze anzubringen, wie das Nachrichtenportal T-Online am Samstag unter Berufung auf Informationen aus Sicherheitskreisen und öffentlich einsehbare Daten berichtete.

Am 26. September hatten Explosionen die deutsch-russischen Gaspipelines am Grund der Ostsee beschädigt. Satellitenbilder belegen laut T-Online, dass in der Nacht zum 21. September mindestens drei verdächtige Schiffe Russlands Flottenstützpunkt in Kaliningrad  verliessen. Die SS-750 verfügt über ein Mini-U-Boot mit Greifarmen, die Schlepper SB-123 und Alexander Frolow sind mit Lastkränen ausgestattet. Auf ihrem Weg Richtung Tatort sandten die beiden Schlepper am Nachmittag des 21. September demnach einmalig Positionsdaten.

Drei weitere Schiffe der russischen Marine könnten den Einsatz begleitet und militärisch abgeschirmt haben. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, die Korvette Soobrazitelny und die Fregatte Yaroslav Mudry hätten zu Übungszwecken einen Schiffskonvoi eskortiert.

Pipelines waren nicht in Betrieb

Insgesamt vier Explosionen hatten im September in den Wirtschaftszonen Schwedens und Dänemarks in der Ostsee mehrere Lecks in die Nordstream-Pipelines gerissen, die für den Transport von russischem Gas nach Deutschland gebaut worden waren. Die Pipelines waren zum Zeitpunkt der Explosionen nicht in Betrieb, enthielten aber Gas. Nach Angaben Schwedens steckt Sabotage hinter dem Vorfall. Demnach wurden Sprengstoffreste nachgewiesen. 

Wer für den Sabotage-Akt verantwortlich ist, ist immer noch nicht geklärt. Zuletzt hatte es Hinweise darauf gegeben, dass eine pro-ukrainische Gruppierung von einem Boot aus Sprengsätze an den Pipelines befestigt und diese zur Explosion gebracht haben könnte. Mehreren Medienberichten zufolge war das Boot von einer Firma mit Sitz in Polen angemietet worden, die sich im Besitz von zwei Ukrainern befindet. In dem Boot seien später Sprengstoffspuren gefunden worden.

Beschäftigt dich oder jemanden, den du kennst, der Krieg in der Ukraine?

Hier findest du Hilfe für dich und andere:

Fragen und Antworten zum Krieg in der Ukraine (Staatssekretariat für Migration)

Kriegsangst?, Tipps von Pro Juventute

Beratungsangebot (Deutsch, Ukrainisch, Russisch), von Pro Juventute

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Anmeldung und Infos für Gastfamilien:

Keine News mehr verpassen

Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.

(AFP/job)

Deine Meinung zählt

209 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen