Polestar 3 schlägt Tesla im norwegischen Wintertest

Wer elektrisch fährt, der kennt das Problem: E-Autos verlieren bei kalten Temperaturen erheblich an Reichweite. Dabei gibt es aber grosse Unterschiede zwischen Herstellern und Modellen. Um das zu ergründen, führt der norwegische Automobilclub NAF (Norges Automobil-Forbund) jährlich den Reichweitentest «El Prix» für Elektroautos unter winterlichen Bedingungen durch. Norwegen ist bei der Einführung von E-Autos weltweit führend – im vergangenen Jahr waren 89 Prozent der verkauften Neuwagen rein elektrisch.

Anfang Jahr fand nun der «El Prix» zum sechsten Mal statt. 24 aktuelle Elektromodelle verschiedener Hersteller mussten sich dabei bei Temperaturen um den Gefrierpunkt gleichzeitig und auf der gleichen Strecke der Herausforderung stellen. Gestartet wurde mit komplett vollen Batterien, und diese wurden dann leergefahren. Das wenig überraschende Fazit: Keines der getesteten Modelle konnte die vom Hersteller angegebene Normreichweite nach WLTP erreichen. Die durchschnittliche Abweichung davon betrug 18,7 Prozent.

Spannend dabei sind die grossen Unterschiede zwischen den getesteten Modellen. Klarer Sieger des Reichweitentests ist der Polestar 3, der mit einer vollen Akku-Ladung 531 Kilometer weit kam und damit nur 30 Kilometer oder fünf Prozent unter dem vom Hersteller angegebenen Wert lag. Quasi gleich weit kam der Tesla Model 3 – allerdings lag dieser damit weit unter der vom Werk angegebenen Reichweitenangabe, nämlich um 171 Kilometer. Damit landete der US-Stromer im Vergleichstest auf dem letzten Rang.

Weitere Kandidaten, die mit einem besonders hohen Reichweitenverlust negativ auffielen, waren der VW ID.7, der 131 Kilometer weniger als die Normangabe von 571 Kilometern schaffte, der Audi Q6 E-Tron (-135/616), der chinesische Voyah Dream (-138/482) und der Peugeot E-3008 (-163/510). Neben dem Polestar 3 gut abgeschnitten haben der Mini Countryman mit nur 44 Kilometern unter dem WLTP-Wert von 399 Kilometern. Auch der BYD Tang aus China (-48/503), die G-Klasse von Mercedes-Benz (-62/443) und der ebenfalls chinesische Lotus Emeya (-64/500) gehörten beim «El Prix» zu den Besten.