Verband: Polizei will Filmen bei Einsätzen verbieten lassen

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VerbandPolizei will Filmen bei Einsätzen verbieten lassen

Kommt es zu Polizeieinsätzen, sind Handykameras oft nicht fern. Schnell werden Vorwürfe von ungerechtfertigten Massnahmen laut. Dagegen will sich die Polizei nun wehren.

Bei einer unbewilligten Demo am Zürcher Paradeplatz eskaliert die Situation. Es sieht so aus, als ob der Polizist eine Demonstrantin an den Haaren zog. 

Video: 20min/Twitter/Privat

Darum gehts

  • Immer wieder tauchen nach Polizeieinsätzen Videos auf.

  • Oft wird dabei der Umgang der Beamten gegenüber den Verhafteten kritisiert.

  • Von Polizeigewalt ist die Rede.

  • Deshalb will die Polizei aus dem Kanton Basel-Stadt nun das Filmen bei Einsätzen verbieten lassen.

Im Dezember letzten Jahres machte ein Video die Runde, auf dem zu sehen war, wie ein Polizist einem Mann bei der Verhaftung gegen den Kopf schlug. Oder Anfang Juli: Bei einem Schulhaus in Zürich kam es zu einer Festnahme eines Jungen. Augenzeugen berichteten, dass ein Polizist übertrieben hart gegen das Kind vorgegangen sei. Alles festgehalten mit dem Handy. Schnell wird jeweils der Vorwurf laut, dass die Polizei ein Gewaltproblem habe. Polizeibeamte würden sich durch solche Aufnahmen jedoch zu Unrecht an den Pranger gestellt fühlen, schreibt die «NZZ am Sonntag»

Der Verband der baselstädtischen Polizeibeamten wolle deshalb nun das Filmen von Polizeieinsätzen verbieten lassen. «Wenn das Vorgehen der Polizei jedes Mal derart krass verfälscht wird, darf ein Videoverbot bei Polizeieinsätzen kein Tabu mehr sein», sagt Vizepräsident Harald Zsedényi gegenüber der Zeitung. 

Soll das Filmen von Polizeieinsätzen verboten werden?

Die Basler wollen sich auch im nationalen Verband für ein Filmverbot starkmachen. Im Parlament erhält der Vorschlag Unterstützung. So wolle SVP-Nationalrat Jean-Luv Addor im Herbst einen entsprechenden Vorstoss einreichen. Mitte-Nationalrätin Ida Glanzmann unterstützt die Idee: «Ich finde es völlig daneben, wie manche Leute extra zu Unfällen, Bränden oder an Demos pilgern, nur um sensationslüstern zu filmen.» Solche «Gaffer» – oder jene, die Videos publizieren würden – müssten mit Bussen bestraft werden. 

Einen anderen Vorschlag hat hingegen Maja Riniker, FDP-Nationalrätin aus dem Kanton Aargau. Sie wolle mehr sogenannte Bodycams für Polizistinnen und Polizisten. 

Fragwürdige Festnahme von der Stadtpolizei Zürich.
Als Polizisten einen Jungen in Zürich festgenommen haben, soll einer der Polizisten den Jungen mit dem Knie auf den Boden gedrückt haben, so ein Augenzeuge.
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Fragwürdige Festnahme von der Stadtpolizei Zürich.

Twitter/bwg_bern

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